Wer gesund ist, muss nach wie vor ganz normal zum Unterricht kommen. Mit Schnupfen oder leichter Verkühlung können Jugendliche an der HLW St. Veit aber seit zwei Wochen digital am Unterricht teilnehmen, sagte Direktorin Gerlinde Zergoi. Möglich sei das aufgrund der guten technischen Ausstattung der Schule. Die 19 Klassen sind komplett mit Wlan und Tablets versorgt: „Im Schnitt streamen wir in vier bis fünf Klassen auf Wunsch der Schüler. Es geht ja nicht darum, dass man wirklich kranke Schüler dazu bringt am Unterricht teilzunehmen, die müssen sich natürlich erholen. Sondern es geht um jene, die eine Erkältung haben und im Normalfall im Unterricht wären.“
Auch Lehrer können von zu Hause unterrichten
Dank Videoübertragung können auch Lehrer von zu Hause aus weiter unterrichten, falls sie etwa nach Kontakt mit Infizierten in zehntägige Quarantäne müssen, so Direktorin Gerlinde Zergoi: „Da wird dann ein zweiter Lehrer zur Aufsicht abgestellt. Da macht zum Beispiel der Religionslehrer die Aufsicht und der Französischlehrer hält ganz normal seine Stunde.“
Die bisherigen Rückmeldungen seien positiv, sagte Zergoi. Lehrer berichteten, Schüler würden von zu Hause aus teils sogar mehr mitarbeiten und Eltern seien froh, dass ihre Kinder vom Unterricht nichts verpassen. Die Schüler kämen nach ihrer Genesung wieder gerne in die Klasse zurück. An der HLW St. Veit will man das vorbeugende Modell beibehalten: „Wir hatten ja immer schon die Problematik, dass vor allem sehr fleißige Schüler mit massiven Erkältungen und Husten in der Klasse sitzen und dadurch potentiell auch andere anstecken beziehungsweise selber noch kränker werden und deshalb denke ich, dass wir dieses Konzept auch in Zukunft weiter führen werden.“
Bildungsdirektion: Keine kompletten Schulschließungen
Das Konzept der HLW St. Veit habe durchaus Vorbildwirkung, zumindest für Mittlere und Höhere Schulen, laut Bildungsdirektion könnte diese Unterrichtsform durchaus Schule machen. Aber auch andere Schulen seien in Sachen digitaler Unterricht innovativ, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Die innovativsten Projekte werden am Dienstag ausgezeichnet. Ziel bleibe weiterhin, den analogen Unterricht in der Schule möglichst für alle Kinder und Jugendliche aufrecht zu erhalten. Spekulationen, Schulen könnten wie im Frühjahr neuerlich komplett geschlossen werden, erteilte Bildungsdirektor Klinglmair eine Absage.