Alle Zahlen, die zu Covid-19 veröffentlicht werden kommen aus dem Epidemiologischen System (EMS), in dem alle österreichischen Bezirkshauptmannschaften und Magistrate vernetzt sind und in das sie Informationen einspielen. Am vergangenen Dienstag gab es allerdings eine Umstellung. Da hat die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) das Covid 19 Dashboard des Gesundheitsministeriums übernommen. Nun werden die Zahlen einmal täglich, um 14.00 Uhr, im Dashboard der AGES aktualisiert.
AGES bekommt Zahl der genesenen Personen erst später
Die Umstellung hat allerdings dazu geführt, dass bei der AGES vorerst deutlich mehr aktive Fälle registriert waren. Weil nämlich die genesenen Personen nicht mehr automatisch nach zehn Tagen in das System eingespeist werden, sondern erst nachdem die Bezirkshauptmannschaften die jeweiligen Fälle auf „genesen“ gestellt haben, erklärte Gert Kurat vom Landespressedienst.
„Der Hintergrund ist, dass diese Arbeit erst ganz am Schluss gemacht wird, wenn sonst alles erledigt ist, wie das Contact Tracing, oder wenn nötig das Absondern von Personen. Das ist einfach Verwaltungsarbeit und deswegen dauert das immer, bis auf ‚genesen‘ gestellt wird.“
Beispiel für unterschiedliche Daten
Freitagfrüh wurden vom Land insgesamt bisher 1.091 bestätigte Fälle gemeldet. 186 Personen seien aktuell infiziert.
Im Dashboard der AGES ist hingegen mit Stand von Donnerstag 14.00 Uhr von 1.084 insgesamt bestätigten Fällen und 241 aktuell infizierten Personen die Rede. Übereinstimmung gibt es bei den 13 Todesfällen und den derzeit elf im Krankenhaus befindlichen Patienten.
Kärntner Daten täglich ab 8.00 Uhr
In Kärnten hingegen wird auch weiterhin jeder an Covid-19-Erkrankter automatisch nach zehn Tagen wieder als genesen gemeldet, sagte Kurath. Das Land Kärnten veröffentlicht jeden Tag gegen 8.00 Uhr den Stand der Entwicklung der vergangenen 24 Stunden. Demnach gab es von Donnerstag 8.00 Uhr bis Freitag 8.00 Uhr 27 Neuinfektionen in Kärnten.
Zusätzlich wurde ein Service für Medien und Bevölkerung eingerichtet, indem täglich auch am späten Nachmittag die neuesten Zahlen veröffentlicht werden. Diese Zahlen finden dann in der aktuellen Berichterstattung ihren Niederschlag. Für eine neuerliche Bilanz, wie in der Früh, eignen sich diese Zahlen aber nicht, weil die genesenen Personen noch nicht enthalten sind.
Konferenz über unterschiedliche Zählweise
Das sei eingerichtet worden, um über tagsüber entstandene Cluster zu berichten, sagte Kurath. „Wir haben uns dafür entschieden, auch am Nachmittag Zahlen zu veröffentlichen, weil es interessant ist, welche Cluster es gibt, mit wie vielen Betroffenen und ob die Fälle eingedämmt sind, damit es keine Probleme gibt.“
Dass diese unterschiedlichen Zählweisen für Verwirrung sorgen können ist auch allen Handelnden bewusst. Nächste Woche soll daher in einer Videokonferenz mit Bundesländern, AGES und Ministerium geklärt werden, ob an der derzeitigen Vorgangsweise etwas geändert werden soll.