Schlosshotel Velden
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Chronik

Keine Anklage wegen Schlosshotel-Kredits

Die Hypo Alpe Adria beschäftigt auch knapp elf Jahre nach ihrer Notverstaatlichung weiterhin die Gerichte. Eine Anklage im Zusammenhang mit dem Schlosshotel Velden wies das Oberlandesgericht Graz ab. Es geht um einen Hypo-Kredit für den Umbau des Hotels.

2003 kaufte die Hypo die Liegenschaft von Gunther Sachs um 22 Millionen Euro. Das Gebäude stand jahrelang leer, danach seien um die 100 Millionen Euro in den Umbau geflossen. Diese wurden Großteils mit Krediten finanziert, die die damaligen Hypo-Chefs Wolfgang Kulterer, Günter Striedinger und vier weitere Ex-Bankmanager „in unvertretbarer Weise“ vergeben haben sollen.

So sieht es zumindest die Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Beim späteren Verkauf an Milliardär Karl Wlaschek erzielte die inzwischen notverstaatlichte Bank nur noch einen Preis von 50 Millionen Euro.

Keine ausreichende Verurteilungswahrscheinlichkeit

Die Untreue-Anklage der Staatsanwaltschaft gegen die sechs Ex-Bankmanager wurde vom Oberlandesgericht Graz nun zurückgewiesen. Der Strafsenat habe keine ausreichende „Verurteilungswahrscheinlichkeit“ festgestellt, bestätigte Sprecherin Elisabeth Dieber.

Damit ist der Fall wieder im Ermittlungsstadium. Die Staatsanwaltschaft muss nun die vom Oberlandesgericht festgestellten Mängel beheben und weitere Ermittlungen nachholen. Erst dann werde entschieden, ob neuerlich Anklage erhoben oder der Fall eingestellt werden könne. Gegen Wolfgang Kulterer könnte das Verfahren auch aus einem anderen Grund beendet werden. Bei ihm ist der Untreue-Strafrahmen von zehn Jahren aufgrund seiner früheren Verurteilungen praktisch ausgeschöpft.