Die Kärntner Krankenanstalten-Beteiligungsgesellschaft (KABEG) plante den weiteren Umbau des LKH Wolfsberg mit der Baustufe 3. Der Landesrechnungshof prüfte das Projekt vor der Durchführung als Großvorhaben. Die KABEG legte dafür Kosten von 29,05 Millionen Euro vor. Die Überprüfung des LRH ergab eine Reduktion der Kosten um 421.000 Euro. Beispielsweise waren Teile doppelt enthalten wie Deckenplatten und Fensterbänke. Und der LRH korrigierte Einheitspreise, zum Beispiel für die Estrichbeschichtung und Wandhochzüge der PVC-Böden.
„Haben überprüft und es passt“
Abgesehen von kleinen Mängeln gibt es vom LRH jedoch keine Kritik an der Planung. Direktor Günter Bauer sagte: „Wir haben das Großvorhaben überprüft und es passt. Positiv ist, dass durch den Umbau beim LKH Wolfsberg Flächen reduziert werden.“
Mit der Baustufe 3 plant die KABEG ein interdisziplinäres Ambulanzzentrum. Bisher sind die einzelnen Ambulanzen im Nahbereich der fachlichen Leitungen und dadurch im gesamten Gebäudekomplex verteilt. Im neuen Ambulanzzentrum werden auch zwei Beobachtungsplätze untergebracht. Damit entspricht der Umbau dem Regionalen Strukturplan Gesundheit – Kärnten. Der Strukturplan gibt für das LKH Wolfsberg die Aufstellung von zwei Beobachtungsbetten im Bereich der ambulanten Erstversorgung vor.
Eigener Zugang für Notfälle
Zum neuen Ambulanzzentrum soll es einen Zugang getrennt für Notfälle und Patienten mit geplanten Eingriffen geben. Weitere Neuerungen In der Nähe der Ambulanzen soll auch das Zentralröntgeninstitut, das derzeit auf drei Bereiche verteilt ist, zentral angesiedelt werden. Auch die Dialyse wird räumlich verlagert. In Zukunft sind auch die Räume der medizinischen Leitungs- und Administrationsfunktionen sowie Besprechungszimmer zentral in einem Gebäudebereich geplant. Im Rahmen der Baustufe 3 wird auch die onkologische Tagesklinik neu errichtet.
Anfangskritik: Keine Gesamtplanung
Das gesamte Ausbaukonzept für das LKH Wolfsberg erstellte die Krankenanstaltenleitung des LKH Wolfsberg in Zusammenarbeit mit der KABEG im Jahr 2012. Das Konzept war in fünf Baustufen gegliedert und die Kosten wurden auf 32,09 Millionen Euro geschätzt. 2015 überprüfte der LRH die Baustufe 2. Er bemängelte, dass keine Gesamtplanung vorlag, die das Endausbauziel konkret festlegte. Im Hinblick auf das Gesamtkonzept hielt der LRH auch fest, dass die Baustufen 3 bis 5 nur grob umrissen waren. Die geschätzten Errichtungskosten für die Baustufen 1 bis 5 betrugen damals 34,02 Millionen Euro.
2017 legte die KABEG eine detailliertere Planung für die weiteren Baustufen vor. Die Baustufe 5, in der hauptsächlich Flächenreduktionen geplant waren, wurde dabei in die Baustufen 3 und 4 integriert. Im Zuge der Überarbeitung wurden die Kosten für das Gesamtprojekt neu geschätzt und liegen nun mit den Kosten der Baustufen 3 und 4 bei 62,12 Millionen Euro. Der Baubeginn für die Baustufe 3 ist mit Februar 2021 geplant und die Inbetriebnahme für das Jahr 2025.