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WIRTSCHAFT

Diskussion um Registrierung von Gästen

In Wien ist sie beschlossene Sache, in Kärnten könnte sie kommen, falls die Coronavirus-Zahlen weiter steigen: Die Registrierung von Gästen, die in ein Lokal gehen. Im Zweifel sei das besser als eine vorverlegte Sperrstunde, sagte der Vertreter der Kärntner Gastronomen. Er empfiehlt Wirten, schon jetzt freiwillige Gästelisten zu führen.

Name, Telefonnummer, Adresse, das müssen Gäste in Wien bereits bekannt geben, wenn sie in ein Lokal gehen. Das Land Kärnten überlegt so eine Gäste-Registrierung, falls die Zahl der Coronavirus-Infizierten weiter steigt. Noch keinen Grund dafür sah Wirtesprecher Stefan Sternad von der Wirtschaftskammer (WK), er zeigte sich aber gesprächsbereit, wenn mit Hilfe der Registrierung Cluster vermieden und das Contact-Tracing erleichert werden könne. „Und wenn die Registrierung dazu führt, dass keine verkürzte Sperrstunde kommt, dann ist mir das Aufzeichnen von Gästedaten um einiges lieber als eine vorverlegte Sperrstunde.“

WK rät zu freiwilligen Gästelisten

Daher rät Sternad seinen Kollegen, schon jetzt freiwillig Gästelisten zu führen. Entweder über Online-Reservierungen, Handy-Apps oder – wenn es nicht anders gehe – über Formulare. Das sei zum Schutz der Betriebe, sagte der Wirtesprecher. Wer im Fall einer Ansteckung weiß, wer im Betrieb war, spare sich den Aufruf an Gäste in der Öffentlichkeit, sagte Sternad.

Er verband das mit einer Forderung an die Politik. „Wenn die Registrierung kommt, dann will ich ein klares Bekenntnis der Politik, dass dann die Betriebe nicht mehr genannt werden, sondern dass es nur mehr ganz unaufgeregt heißt, in diesem Bezirk gibt es einen Fall. Denn darüber müssen wir uns auch Gedanken machen, dass wir die Betriebe nicht stigmatisieren.“

Zehn-Personen-Regelung an Tischen

Gleichzeitig müsse dann aber auch über den Sinn von der Zehn-Personen-Regelung an Tischen diskutiert werden, sagte Sternad. Denn in Tourismusbetrieben hätten sich in den vergangenen Monaten lediglich fünf Prozent der Coronavirus-Infizierten angesteckt.

Ein Nein zu einer möglichen Registrierungspflicht in der Gastronomie kommt vom freiheitlichen Landesparteiobmann Gernot Darmann, er sprach von „Schikanen gegen die Branche“.