Bildung

CoV als logistische Herausforderung

Die Alpen-Adria-Universität arbeitet gemeinsam mit Uni Wien und TU Wien an einem Projekt, das sich mit Logistik-Herausforderungen in der Coronavirus-Pandemie beschäftigt. Das reicht von Essenslieferungen in Quarantänehaushalte bis zu Eindämmungsstrategien des Virus.

Während im März und im April 2020 das öffentliche Leben fast vollständig stillstand, setzt die Politik nun auf neue Strategien, die große logistische Herausforderungen bedeuten. In einem FWF-Akut-Projekt will man nun bessere Planungsmethoden für die herausfordernden Zeiten erarbeiten.

Konzepte müssen angepasst werden

Durch die Covid-19-Pandemiekrise veränderte sich das tägliche Leben und wird auch weiterhin anders sein als gewohnt. Nach der Lockdown-Phase und der Umsetzung der „shelter-in-place“-Politik geht es nun vermehrt um die Verfolgung der Ausbreitungswege von Covid-19, die Warnung von Menschen mit potenziell hohem Infektionsrisiko sowie die Isolierung von Infizierten und Angehörigen von Risikogruppen.

„Diese neue Situation erfordert neue oder angepasste logistische Konzepte“, so Margaretha Gansterer (Abteilung für Produktionsmanagement und Logistik an der Universität Klagenfurt). So benötigen einerseits isolierte Menschen regelmäßige Hausbelieferungen, andererseits wird die auf der Rückverfolgung basierende Eindämmungsstrategie auch zu einer erhöhten Nachfrage nach Coronatestungen führen.

Herausforderung Abstandhalten

Gansterer arbeitet gemeinsam mit Projektleiter Karl Dörner (Universität Wien) und Nikolas Popper (TU Wien; DWH) an einem Forschungsprojekt zu Logistik-Herausforderungen in der Corona-Pandemie. Bei all diesen Planungsherausforderungen sei weiterhin die physische Distanzierung zu beachten bzw. die physische Interaktion mit Menschen weiter zu reduzieren. Das führt dazu, dass Warenlieferanten und Testteams in homogenen Schichten arbeiten sollten und Schichtpläne dementsprechend robust sein müssen.

Empfehlungen werden erarbeitet

Ziel des vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Akukt-Projekts ist es, neue logistische Planungsmethoden einerseits für die Realisierung von Shelter-in-place- oder Stay-at-home-Politiken für Bürger sowie andererseits für die erforderliche Zunahme von Tests entwickeln. Das Projektteam wird vom Österreichischen Roten Kreuz, dem Gesundheitsministerium sowie der Wirtschaftskammer Wien unterstützt. Gansterer ist auch Mitglied der Covid-19 Future Operations Plattform. Das Team rechnet damit, erste Empfehlungen innerhalb weniger Wochen abgeben zu können.