Der Lockdown während der Coronavirus-Krise hob den Wert regionaler Produkte wieder. Nicht nur lokale Unternehmen, die über einen Online-Shop verfügen, profitierten davon. Auch die Landwirtschaftskammer verzeichnete eine verstärkte Nachfrage bei bäuerlichen Direktvermarktern.
Produkte werden direkt bei Produzenten abgeholt
Noch vor Tagesanbruch steht Andreas Rittler in den Verarbeitungsräumen seiner Fischzucht. Jede Woche kommt die Lavanttalerin Lisa-Marie Schaden beim Gut Schloss Lichtengraben vorbei, um die Fischprodukte für ihren Lebensmittellieferdienst abzuholen.
Wenige Kilometer entfernt steht auch bereits frisch geerntetes Biogemüse auf den Feldern für sie zur Abholung bereit. Bewirtschaftet werden die Flächen von Bio-Gemüsebäurin Michaela Kois, die seit Jahresbeginn mit Lisa-Marie Schaden zusammen arbeitet. Kois sagt, sie wurde von der innovativen Idee hinter dem Konzept überzeugt.
Direktvermarktern fehlt es oft an Zeit für Vertrieb
In der Druckwerkstatt von Lisa-Marie Schadens Geschäftspartner Thomas Stocker in St. Andrä werden die Produkte gelagert und gemäß den Bestellungen auf die Kundenboxen aufgeteilt. Einige Produzenten liefern ihre Waren auch direkt ins Depot, wie Milchbauer Markus Kollmann. Er sagt, die Coronavirus-Krise habe den direkt vermarktenden Bauern einen regelrechten „Schub“ gegeben: „Früher mussten wir von Tür zu Tür gehen. Jetzt ist es fast genau umgekehrt. Man fragt bei uns nach.“
Die Idee zum Lebensmittellieferdienst kam der Landwirtin Lisa-Marie Schaden selbst während der Arbeit in ihrem Bio-Betrieb: „Ich weiß, dass der Vertrieb ein wichtiger Part ist, aber die Zeit ist oft nicht da. Zum Beispiel während der Erntezeit. Ich dachte mir, dass ich das übernehmen und diese Initiative starten könnte.“
Regionale Produkte werden umweltfreundlich verpackt
Das Sortiment der Lavanttal-Box wächst wöchentlich. Die Angebote reichen von der Grundversorgung bis zu regionalen Spezialitäten. Alle Produkte werden im Internet auf einer eigenen Plattform vorgestellt. Nach der Bestellung werden sie direkt vor die Türe der Kunden geliefert.
Auch auf eine umweltfreundliche Verpackung wird bereits Wert gelegt. Die Produkte werden vorwiegend in Papiersäcken und Glasflaschen abgepackt, die als Leergut bei der Lieferung wieder abgeholt und wiederverwendet werden.
Kunden schätzen Zeit- und Wegersparnis
Lisa-Marie Schaden stellt auch selber zu. Ihre Kunden schätzen das Service und kaufen aus Überzeugung, wie Gudrun Steinkellner: „Es spart mir viel Herumfahren, weil sie alles sammelt und bringt. Sonst müsste ich durch das ganze Tal fahren, um alles zu besorgen.“