Modellflugzeug Absturz Grafenstein
Privat
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Chronik

Modellflugzeug krachte in Bürocontainer

Ein drei Meter langes Modellflugzeug mit Düsenantrieb ist am Samstag in Grafenstein (Bezirk Klagenfurt-Land) außer Kontrolle geraten: Es krachte in das Fenster eines Bürocontainers. Das Kerosin setzte die Inneneinrichtung in Brand. Auch der 10.000 Euro teure Modellflieger wurde vernichtet. Verletzt wurde niemand.

Der 48 Jahre alter Klagenfurter Franz Dürrschmid hatte auf dem genehmigten Gelände des Flugsportclubs in Grafenstein mit seinem turbinenbetriebenen Modellflugzeug Flugübungen gemacht.

Modellflugzeug löste Brand aus

Zu einem Unfall mit einem Modellflugzeug ist es am Samstag in Poggersdorf im Bezirk Klagenfurt-Land gekommen. Es hatte die Verbindung verloren und durchschlug das Fenster eines Bürocontainers. Im Inneren der Firma kam es zu einem Brand. Verletzt wurde niemand.

Der Hobby-Modellflugpilot rätselt, wie der Unfall passieren konnte. Er sagt, der Flieger befand sich in einem stabilen Geradeausflug, als er sich plötzlich – ohne sein Zutun – in einen Sinkflug begab.

Sportjet Modellflugzeug vor Absturz
ORF
Das in den Unfall verwickelte Modellflugzeug

Funkkontakt riss plötzlich ab

Plötzlich war der Funkkontakt in 50 Meter Höhe abgerissen und das Modellflugzeug reagierte nicht mehr auf die Steuerbefehle. 200 Meter weiter krachte es in einen Bürocontainer des Kompostwerks Grafenstein und durchschlug ein Fenster. An die zwei Liter Treibstoff im Flieger entzündeten die Einrichtung.

Absturz Modellflugzeug Thon
FF Poggersdorf / Sandra Träger
Feuerwehr bei Löscheinsatz

Drei Feuerwehren löschten Brand

Löschversuche des 48-Jährigen und anderen Piloten mittels Feuerlöschern schlugen fehl. Ein Teil des Bürotraktes wurde schwer beschädigt. Der Brand wurde von den Freiwilligen Feuerwehren Grafenstein, Poggersdorf und Zell Gurnitz gelöscht. Verletzt wurde niemand.

Peter Matha und Modellflugpilot Franz Dürrschmid
ORF
Modellflugpilot Franz Dürrschmid im Interview mit Peter Mat’ha

Pilot: Flieger war auf neuestem Stand der Technik

Der Flieger im Wert von 10.000 Euro wurde völlig zerstört. Es handelt sich dabei um den drei Meter langen Nachbau eines Jets, mit zweieinhalb Meter Spannweite. Er wird für präzise Kunstflugmanöver verwendet und erreicht Spitzengeschwindigkeiten bis zu 250 km/h. Zum Unfallzeitpunkt war er mit etwa hundert km/h unterwegs.

Sein Fluggerät habe sich auf dem aktuellen Stand der Technik befunden, sagt Dürrschmid: „Es hat über drei Sender-, drei Empfangsmodule, sechs Antennen und die aufwändigste Fernsteuerung, die es derzeit am Markt gibt, verfügt.“

„Chance für solche Unfälle 1:10.000“

Die Ursachenforschung läuft, so der Hobbypilot: „Das Pech muss man haben. Die Chance ist 1:10.000, dass man genau dorthin trifft. Der Platz ist riesengroß. Wenn es menschenmöglich gewesen wäre, hätten wir natürlich verhindert, dass es dazu kommt.“

Absturz Modellflugzeug Thon
FF Poggersdorf / Sandra Träger

Die Piloten des KFC Thon würden sich strikt daran halten, nicht über die begrenzte Anlage des Flugplatzes zu gelangen. Es gebe auch einen Sicherheitsabstand zur Autobahn. „In der Regel kann es fast nicht sein, dass eines unserer Flugzeuge irgendwo weiter raus fliegt, weil wir einen gewissen Korridor haben, den wir nicht überfliegen“, so Dürrschmid.

Peter Matha und Marius Rene Hofmeister besichtigen Fluggebiet Modellflugplatz Thon
ORF
Der Modellflugplatz hat einen Sicherheitsabstand zu umliegenden Gebäuden und der Autobahn

Modellflieger müssen Prüfungen ablegen

Der Vereinsobmann, Marius Rene Hofmeister, sagte gegenüber dem ORF, die Mitglieder des Vereins müssten auch verpflichtende Prüfungen ablegen. Abgefragt werden gewisse Flugfiguren; auch die Fluggeräte werden überprüft. „Das was passiert ist, ist der schlimmste Fall“, so Hofmeister.

Modellflugplatz Thon
ORF
Modellflugplatz Thon

„Flieger war mein größtes Projekt“

An die 30 Hobbypiloten fliegen in Kärnten Modellflugzeuge mit Düsenantrieb. Dürrschmid ist seit 35 Jahren aktiv und absolvierte im Alter von neun Jahren in Thon seinen ersten Modellflug. Der nun abgestürzte Flieger sei sein größtes Projekt gewesen.

„Das war die Krönung meiner Modellfluglaufbahn und leider hat es nicht sein sollen, dass ich dieses Modell länger hätte steuern dürfen“, so Dürrschmid, der sich erleichtert zeigte, dass bei dem Unfall keine Menschen zu Schaden gekommen sind.