Wirtschaft

Dienstleistungsscheck wird immer beliebter

Der Dienstleistungsscheck (DLS), der vor knapp fünfzehn Jahren zur Eindämmung der Schwarzarbeit eingeführt worden ist, erfreut sich steigernder Beliebtheit. Wurde er in den ersten zehn Jahren nur zaghaft angenommen, sind die Zahlen laut Aufzeichnungen der Österreichischen Gesundheitskasse in den letzten Jahren gestiegen.

Der Dienstleistungsscheck ist für Personen gedacht, die einfache Arbeiten im Haushalt durchführen, wie etwa Reinigung, Gartenarbeit oder die Beaufsichtigung von Kindern. Er gilt als Zahlungsmittel und Lohn. Das monatliche Einkommen darf den Grenzwert (für das Jahr 2020) von 631,04 Euro nicht übersteigen. Dieser Betrag errechnet sich aus der Geringfügigkeitsgrenze von 460,66 Euro zuzüglich Urlaubsersatzleistung und anteiligen Sonderzahlungen. Ausgenommen sind Arbeiten für die man eine Ausbildung benötigt, etwa in der Alten- oder Krankenpflege.

Versicherung kostet zwei Prozent mehr

Eingeführt wurde der Dienstleistungsscheck, um Arbeitsverhältnisse zu legalisieren, also um die Schwarzarbeit einzudämmen. Außerdem hat der Arbeitnehmer dadurch eine Unfallversicherung.

Die DLS sind in verschiedenen Stückelungen erhältlich. Kauft der Arbeitgeber einen DLS im Wert von zehn Euro so zahlt er um zwei Prozent mehr, nämlich 10,20 Euro. Die 20 Cent beinhalten Unfallversicherung und anteilige Ver­walt­ungs­kost­en.

Zögerliche Nutzung währen der ersten Jahre

In den ersten Jahren war der Dienstleistungsscheck, der in Trafiken erhältlich ist, nicht sehr beliebt. Im Jahr 2010 etwa wurden lediglich rund 1.700 Schecks ausgestellt. Als Grund galt einerseits die aufwändige Abwicklung.

Die Dienstleistungsschecks mussten von den Auftraggebern gekauft und von den Empfängern per Post bei der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau eingereicht werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Scheck bei der Österreichischen Gesundheitskasse abzugeben.

Zahl hat sich mehr als verdoppelt

Mittlerweile hat sich die die Zahl der ausgestellten Dienstleistungsschecks mehr als verdoppelt. Im Vorjahr wurden 4.200 Dienstleistungsschecks ausgestellt. Heuer liegt die Zahl mit Stand Ende August bei 3.087.

Der Dienstleistungsscheck kann mittlerweile auch online abgewickelt werden, auch eine eigene App zum kostenlosen Download auf Google Play bzw. im Apple App Store wurde bereits entwickelt.