Chronik

Betrug mit Prepaid-Karten

Zwei Fälle von Betrug mit Prepaid-Karten sind bekannt geworden. In einem Fall in Klagenfurt entstand ein Schaden von mehreren hundert Euro. In einem Supermarkt in St. Margareten im Rosental waren es mehrere tausend Euro. In beiden Fällen wurden Mitarbeiterinnen zur Weitergabe der Codes gebracht.

Am Dienstagvormittag bekam eine Angestellte eines Supermarktes in St. Margareten einen Anruf eines Unbekannten, der sich als Angestellter einer Firma ausgab, die für die Überprüfung von Prepaid-Karten verantwortlich ist. Der Mann gab an, dass sich derzeit ungültige Prepaid-Karten im Umlauf befinden.

Deswegen müsse er die Codes der Karten in verschiedenen Betrieben überprüfen. Die Angestellte schenkte dem vermeintlichen Beauftragen Glauben, rubbelte über zehn Karten auf und gab ihm die nun sichtbaren Codes bekannt. Dadurch entstand ein Schaden in der Höhe von mehreren tausend Euro.

Erfahrene Kollegin stoppte Anruf

Ebenfalls am Dienstag, am Nachmittag, bekam eine 20-jährige Angestellte einer Trafik aus Klagenfurt von einer vermeintlichen Angestellten eines Tabakwaren-Großhandels einen Anruf.
Die Frau rief von einer augenscheinlich offiziellen Nummer des Konzerns an und hatte einen Wiener Dialekt.

Sie verwickelte die Trafik-Angestellte in ein Gespräch und schaffte durch Fragen hinsichtlich des dienstlichen Ablaufes Vertrauen.

Ausdruck für „Testzwecke“

Schlussendlich fragte sie die Verkäuferin, ob sie auch elektronische Zahlungsmittel nach dem Prepaid-Prinzip für Zahlungen im Internet verkaufen würden. Nachdem die Verkäuferin dies bestätigte, bat die Anruferin sie, dass sie ihr für einen Test ein paar dieser Gutscheine ausdrucken und ihr die Codes mitteilen solle. Die Verkäuferin folgte dieser Anweisung.

Ihre 59-jährige Kollegin kam in den Dienst. Sie erinnerte sich an einen ähnlichen Vorfall zwei Jahre zuvor und erkannte daher den Betrugsversuch. sie beendete das Telefonat. Es entstand ein Schaden in der Höhe von mehreren hundert Euro.

Anonyme Zahlungsmethode

Prepaid oder Paysafe-Karten sind ein anonymes Zahlungsmittel für Einkäufe im Internet. Man kauft die Karten in verschiedenen Stückelungen bei Geschäften, Tankstellen oder Trafiken, rubbelt entweder einen Code frei oder bekommt den Code ausgedruckt. Im Internetshop gibt man diesen Code ein und hat damit bezahlt.

Diese Zahlungsmethode ist beliebt, weil man keine Bank- oder Kreditkartendaten eingeben muss. Wer auch immer den Code hat, kann damit bezahlen.

Sicherheitshalber immer nachfragen

Von vergangenen Betrugsfällen ähnlicher Art ist bekannt, dass Betrüger auch die Anzeige der eigenen Telefonnummer verändern können. So erscheint die vermeintlich richtige Firmennummer auf dem Display des Angerufenen und schafft Vertrauen.

Die Polizei riet bei der letzten Betrugsserie Angestellten von Geschäften dazu, zunächst aufzulegen, dann die echte Kontaktnummer der Partnerfirma anzurufen und nachzufragen, ob wirklich ein Test durchgeführt werde.