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Speicherung von Gästedaten in Lokalen denkbar

Landesrat Martin Gruber von der ÖVP hat es im ORF-Sommergespräch durchblicken lassen. Gastronomiebetriebe und Veranstalter könnten bald die Daten ihrer Gäste in Form von Zettelboxen etwa erfassen. Für die Kärntner Wirte ist das in einem gewissen Rahmen durchaus denk- und umsetzbar.

28 Tage lang müssten die Daten der Gäste aufbewahrt werden, um im Infektionsfall die Kontakte zu verfolgen. Die Erfassung der Daten soll für Wirte verpflichtend sein, nicht aber für die Gäste. Die Wirte sehen Schwierigkeiten, sperren sich aber dennoch nicht dagegen.

„Bevor es umgesetzt wird, muss es mit den Betroffenen, also mit uns Wirten, besprochen werden. Das passiert gerade auch in Wien auf Ministeriumsebene und auch mit den Kollegen in den Fachverbänden. Die sind gerade am Ausarbeiten, wie so etwas vorstellbar ist. Fakt ist, wir verwehren uns grundsätzlich gegen nichts, das einen Lockdown verhindert“, sagte Stefan Sternad, der Sprecher der Kärntner Wirte.

Lokale sollen Gästedaten erfassen

Gastronomiebetriebe und Veranstalter könnten bald die Daten von Gästen speichern, die dann 28 Tage lang aufbewahrt werden müssen, um im Infektionsfall die Kontakte verfolgen zu können. Die Erfassung der Gästedaten soll für Wirte verpflichtend sein, nicht aber für Gäste.

Umsetzung liegt an Freiwilligkeit

Es müsse etwas gemacht werden, so realistisch seien laut ihm alle Kärntner, und sie seien demütig und dankbar, dass es derzeit so laufe. „Wir müssen aber schauen, wie wir Herbst und Winter halbwegs infektionsarm überstehen können. Wenn wir Aufzeichnungen machen sollen, dann liegt es aber eigentlich an jedem einzelnen Gast, ob er sich eintragt auf einem Zettel und diesen dann in eine Box schmeißt. Wir könnten das verwalten. Das schaffen wir, das dürften wir. Aber auch das kann nur so sein, dass es auf freiwilliger Basis passiert, weil wir können niemanden verpflichten, uns die Daten zu geben“, so der Spartenvertreter für Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer.

Köfer mit datenschutzrechtlichen Bedenken

Auf klare Ablehnung stößt bei Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer eine mögliche Gästeregistrierung in Lokalen: „So etwas sorgt bei den ohnehin leidgeprüften Gastronomen für noch mehr Aufwand und Bürokratie. Um zu verhindern, dass sich jemand mit Dagobert Duck oder Max Mustermann in eine Gästeliste einträgt, müsste der Gastronom theoretisch die Ausweise aller Besucher kontrollieren, was nicht möglich sein wird.“ Köfer hegt auch schwere datenschutzrechtliche Bedenken.