Bei der Musterung, im Alter von 18 Jahren, erfuhr der heute 35 Jahre alte Kärntner, dass er eine schwere Herzerkrankung hat. Jetzt gab sein Herz auf, doch der junge Mann lebt. Das hat er zwei Pumpen und den Chirurginnen und Chirurgen am Wiener AKH zu verdanken. Sie setzten die Pumpen statt des Herzen ein.
Leben ohne Herz
Ein 35-Jähriger lebt seit einem Monat ohne Herz. Im Wiener AKH sind dem Kärntner stattdessen zwei Pumpen eingesetzt worden, die die Herzfunktion übernehmen.
Zu krank für Herztransplantation
Eine Herztransplantation, bei der ein Spenderherz eingesetzt wird, war nicht möglich, dafür war der Gesundheitszustand des Patienten zu schlecht, sagte Günther Laufer, der Leiter der Abteilung Herzchirurgie am AKH. „Es ist absolut eine letzte Chance für diese Patienten, da ohne eine Intervention ganz sicher irgendwann unmittelbar der Tod eintreten würde, diese Patienten würden sterben.“
Die Pumpen dienen normalerweise dazu, ein schwaches Herz bei der Arbeit zu unterstützen. Die Chirurginnen und Chirurgen am AKH haben aber das kranke Herz ganz entfernt. Die Pumpen, die sie an den Vorhöfen angeschlossen haben, ersetzen nun das Herz.
Patienten geht es „eigentlich sehr gut“
Daniel Zimpfer, der Leiter der Kunstherzambulanz am AKH sagte, dem Patienten gehe es „eigentlich sehr gut“. „Das ist ein junger Patient, der sich vorher im Internet und in den sozialen Medien über die Therapie erkundigt hat. Insofern ist er in einem Zustand, der eigentlich nicht viel besser sein könnte, als er jetzt ist.“
Weil die Operation so gut funktioniert hat, wurde am AKH bereits zwei weitere Patienten nach der neuen Methode operiert. Beide befinden sich noch auf der Intensivstation.
Warten auf Genesung und Spenderherz
Der junge Kärntner wird demnächst in die Rehabilitation entlassen. Ein ganz normales Leben kann er mit den Pumpen nicht führen, denn die Batterien für die Pumpen sind außerhalb des Körpers. Zwei Kabel führen durch die Bauchdecke des Patienten. Doch auf lange Sicht soll er ein Spenderherz bekommen, sagte Günther Laufer.
„Wenn diese Pumpen lang genug im Körper sind und sich der Patient generell erholt hat, dann ist eine Transplantation möglich. Es ist eine Überbrückung zur Transplantation.“ Bereits in den nächsten sechs bis zwölf Monaten könnte es also am AKH ein Wiedersehen mit dem Patienten geben, damit er ein Spenderherz bekommt.