Landesgericht Klagenfurt
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Chronik

Hisbollah-Prozess wird fortgesetzt

Am Landesgericht Klagenfurt wird am Mittwoch der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Hisbollah fortgesetzt. Einem 41-jährigen Mann wird die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Beim Prozessauftakt Anfang Juni hat sich der Mann nicht schuldig bekannt.

Die Liste der Vorwürfe in der Anklageschrift ist lang. Mitgliedschaft bei einer kriminellen Organisation, Ausbildung für terroristische Zwecke und schließlich Terrorismusfinanzierung. Doch das alles bestreitet der 41-jährige Libanese bis jetzt vehement. Er will alle Angaben zur Terrormiliz nur gemacht haben, um einen positiven Asylbescheid zu bekommen. Auf die Idee, dass er sich selbst damit belasten könnte, sei er nicht gekommen, denn im Libanon sei die Hisbollah beliebt, er sei ja auch selbst ein Sympathisant aber kein Mitglied.

Zwei Kinder mit Frau des Bruders

Für den wahren Grund in Österreich Asyl anzustreben, habe er sich geschämt. Er habe nämlich mit der Frau seines Bruders im Libanon zwei Kinder, dieser würde ihn töten, sollte er davon erfahren. Die 14.600 Euro, die bei einer Hausdurchsuchung bei ihm gefunden wurden, seien nicht zur Terrorfinanzierung gedacht, sondern für die Eröffnung eines libanesischen Restaurants. Das Geld habe er von seinem Onkel erhalten. Die Staatsanwaltschaft glaubt dem Mann, der nur arabisch spricht nicht und will am Mittwoch weitere Zeugen hören. In Österreich gilt der Mann als unbescholten. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft.