Auch in Wien teilen Sigrid Friedmann und Ulrich Kaufmann den Lebens- und Arbeitsraum. Man arbeite gut zusammen, ohne Druck und Eifersucht, sagte Sidrid Friedmann. Man wisse selbst nicht, warum diese Zusammenarbeit so gut funktioniere, sagte Ulrich Kaufmann: „Es ist nicht so, dass wir uns etwas vorgenommen haben, gar nicht. Wir sind einfach unheimlich gern zusammen.“
Lockdown als Inspiration für neue Arbeiten
Für viele war der Lockdown im Zuge der Coronavirus-Pandemie wie eine gefrorene Zeit. Für Sigrid Friedmann Inspiration für neue Arbeiten. „Es geht um die Früchte, die gefroren sind und eine Zeit lang aussetzen und der Prozess des Auftauens ist da auch dargestellt.“ Die Dinge sein zu lassen wie sie sind, darum geht es in den Arbeiten der Künstlerin immer wieder, auch um das Verhältnis Mensch zur Natur. „Wie viel Raum gibt man der Natur, wie viel Raum nimmt sich der Mensch für seine Kultur. Und in dem Fall dringt die Natur in den architektonischen Raum ein.“ Die Äste einer Installation stammen aus Bad Bleiberg, wo die Künstlerin geboren wurde. Wie immer bei ihren Arbeiten geht es zwar um die Oberfläche aber auch um das Erkunden des Verborgenen.
Spiel zwischen Realität und Fiktion
Ulrich Kaufmanns Kunst auf einen Nenner zu bringen ist gar nicht so einfach. Er selbst bezeichnet sich als Videokünstler: "Weil für mich das Video manchmal nur der Ausgangspunkt für eine Idee ist und am Ende verwende ich das Video gar nicht. Aber das Video ist für mich ein Medium in dem ich mich zu Hause fühle und mit dem ich schnell und gut arbeiten kann. Für mich ist das Spiel zwischen Realität und Fiktion das Zentrum meiner Arbeit.“
Kunst, die einem zeigt, wie trügerisch die Wahrnehmung sein kann. „Was ist die Wirklichkeit und was ist das Abbild und wenn ich bei so einer Arbeit selbst verwirrt werde dann merke ich, das tut etwas mit mir."
Die Arbeiten von Sigrid Friedmann und Ulrich Kaufmann werden noch bis 3. September im Bildhauerhaus im Krastal ausgestellt.