Bildung

Lehrergewerkschaft will individuelle Lösungen

Mehr regionalen Spielraum für Entscheidungen fordert die Kärntner Lehrergewerkschaft. Ein generelles Aussprechen einer Maskenpflicht in der Schule sei nicht sinnvoll. Da ist die Gewerkschaft derselben Meinung wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Generell werde es notwendig sein, individuelle Lösungen zu finden, heißt es.

Einen normalen Regelbetrieb an den heimischen Pflichtschulen, ohne Schichtbetrieb und ohne geteilte Klassen wünscht sich der Personalvertreter der Kärntner Pflichtschullehrer, Stefan Sandrieser. Es müsse gewisse Grundregelungen geben, wie jene, die am Montag von Bildungsminister Heinz Faßmann präsentiert wurden – mehr dazu in Heimunterricht hängt an CoV-Ampel (news.ORF.at). Die Entscheidung, wie der Unterricht an den Schulen selbst stattfinden solle, sollte allerdings auch bis zu einem gewissen Grad den Schulen selbst überlassen werden, so Sandrieser.

Sandrieser: Klassen teilen nicht sinnvoll

„Ich glaube generell, dass es notwendig sein wird, sehr individuell für eine Schule oder eine Region Lösungen finden zu müssen. Wenn in einer bestimmten Region, einem Stadtteil die positiven Fälle stark ansteigen, wird es sinnvoll sein, eine ganze Klasse oder Schule zuhause zu lassen und umzustellen auf Homeschooling, aber generell etwas auszusprechen, für ein ganzes Bundesland wird nicht sinnvoll sein“, so der Lehrergewerkschafter.

Coronavirus Ampel für Schulen
APA

Bildungsminister Faßmann sprach davon, dass eine Schulklasse als gesamte Gruppe verstärkt im Fokus stehen solle. Das sei ein interessanter Aspekt, meinte Sandrieser. „Das heißt, bei Pausen und Veranstaltungen in der Schule eine Klasse als geschlossene Gruppe bestehen zu lassen. Das sind neue Dinge, die man unter Rücksichtnahme aller Beteiligten in den Griff bekommen kann. Unterricht, bei dem Klassen in Gruppen geteilt werden, halte ich nicht für sinnvoll und ist auch Sicht der Lehrergewerkschaft schwer zu bewerkstelligen“, so Sandrieser.

Viele Veränderungen bis zum Schulstart möglich

Gegen eine generelle Maskenpflicht im Unterricht ist auch Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Er sagte, dass es bei den am Montag präsentierten Maßnahmen noch viele Detailfragen zu klären gebe. „Das Eine ist, wie ist diese Ampel im Detail angesetzt. Das Zweite ist, wie geht man mit schulbezogenen Veranstaltungen um, wie geht man mit Schulskikursen um. Bis hin zum Thema der Risikogruppen und der Abstimmung mit den Behörden, die dann im Extremfall und im Verdachtsfall entscheiden, ob es zu einer Quarantäne kommt oder nicht“, so Klinglmair.

In knapp einem Monat beginnt in Kärnten wieder die Schule. Bis dahin kann sich noch sehr viel verändern, meinte Klinglmaier und dann müsse erst recht wieder kurzfristig entschieden werden.

Team Kärnten sieht viele Fragezeichen

Viele Fragezeichen sieht Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer anlässlich des in rund einem Monat erfolgenden Schulstarts. Wenn es in gewissen Teilen Kärntens zu einem weiteren Anstieg an Coronavirus-Infektionen komme, drohe wieder eine Umstellung auf Homeschooling und darauf scheine das gesamte System überhaupt nicht vorbereitet zu sein. Es könne nicht sein, dass man die Familien wieder alleine lasse. Eine große Frage drehe sich auch um die Corona-Ampel, so Köfer: Es sei noch sehr diffus, wann die Ampelfarbe wirklich umspringe und welche Kriterien gelten. Er vermisst jedenfalls klare Konzepte und Leitlinien.