Tafel mit Aufschrift Landesrechnungshof Kärnten
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Politik

Empfehlungen des LRH zeigen Wirkung

Die Empfehlungen des Landesrechnungshofes (LRH) zeigen Wirkung. Das ergab das Nachfrageverfahren, mit dem der LRH jedes Jahr überprüft, ob das Land und andere geprüfte Stellen Empfehlungen von vor zwei Jahren aufnehmen. Demnach wurden bereits 54 Prozent der Verbesserungsvorschläge aus dem Jahr 2018 umgesetzt.

Wie es in der Presseaussendung am Donnerstag hieß, werden die Verbesserungsvorschläge des Kärntner Landesrechnungshofs (LRH) „großteils aufgegriffen“. Im Jahr 2018 habe der LRH in zwölf Berichten insgesamt 320 Empfehlungen ausgesprochen. Die geprüften Stellen wollen 296 Empfehlungen (93 Prozent) aus dem Jahr 2018 umsetzen. Die Empfehlungen gingen an die Landesregierung, aber auch an das Kärntner Landesmuseum, den Kärntner Gesundheitsfonds und die Krankenanstalten Betriebsgesellschaft (KABEG).

173 Empfehlungen (54 Prozent) davon seien bereits vollständig und 67 Empfehlungen (21 Prozent) teilweise umgesetzt. „Wenn unsere Empfehlungen umgesetzt werden, zeigt unsere Arbeit Wirkung. Die hohe Umsetzungsquote spricht dafür, dass die Prüferinnen und Prüfer gute Arbeit leisten und der LRH konstruktive Empfehlungen ausspricht“, sagte LRH-Direktor Günter Bauer in der Aussendung.

Mehr Betten für tagesklinische Eingriffe

So sei es bereits zu Verbesserungen im Gesundheitsbereich gekommen. Auf Empfehlung des LRH wurden die tagesklinischen Strukturen weiter forciert. Das Land und der Kärntner Gesundheitsfonds beschlossen im Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025, die ambulanten Betreuungsplätze und tagesklinischen Betten von 147 auf 250 zu erhöhen. Durch tagesklinische Eingriffe haben Patienten Vorteile, wie kürzere Krankenhausaufenthalte und die Genesung im gewohnten Umfeld. Gleichzeitig können Strukturkosten reduziert werden.

Der häufigste tagesklinische Eingriff in Kärnten war im Jahr 2016 die Operation des Grauen Stars. Patienten warteten zwischen Zuweisungs- und Operationstermin am Klinikum Klagenfurt durchschnittlich vier Monate, am LKH Villach neun Monate. Hier forderte der LRH, dass die Wartezeiten reduziert werden. Die KABEG steigerte daraufhin die Operations-Frequenz des Grauen Stars am Klinikum Klagenfurt und reduzierte damit die Wartezeiten.

Einsparungen durch Aushubmaterial

Finanzielle Einsparungen konnten bei Großvorhaben erzielt werden, sagte Direktor Bauer. Beim Neubau der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikum Klagenfurt empfahl der LRH, das Aushubmaterial auf dem Gelände zwischen zu lagern und später für das Verfüllen der Baugrube zu verwenden. Das Land und die KABEG setzten die Empfehlung um und sparten dadurch rund 300.000 Euro.

Weitere Einsparungen wurden beim Ausbau des LKH Villach erzielt. Auf Empfehlung des LRH wurden die Weiterverwendung von Möbeln überprüft, statt der geplanten 65-Zoll Bildschirmen in den Patientenzimmern wurden kleinere Bildschirme angeschafft.

Nicht umgesetzt: Dienstwagen statt Kilometergeld

24 Empfehlungen (7,5 Prozent) aus dem Jahr 2018 wollen die geprüften Stellen nicht umsetzen, kritisierte der LRH. Beispielsweise wurde zur Flüchtlingshilfe empfohlen, bei regelmäßigen Besuchen der Quartiere die dafür kostengünstigeren Dienstkraftwägen des Landes zu nutzen, statt Kilometergelder zu verrechnen. Das Land setzte die Empfehlung nicht um, obwohl im Jahr 2017 Kilometergelder von 109.000 Euro angefallen seien und Einsparungspotential vorhanden wäre, kritisierte der LRH.

Im Bereich der Personalverrechnung empfahl der LRH, Krankenstände mit abgelaufener Befristung zu prüfen und gegebenenfalls zu verlängern. Das Land setzte die Empfehlung jedoch nicht um. Als Grund seien zu große Datenmengen im Hinblick auf Speicherkapazität und Systemperformance angegeben worden.