Kind spielt mit Holzspielzeug
ORF.at
ORF.at
Wirtschaft

Trotz Lockerung: Spieletage abgesagt

Seit zwei Tagen gelten für Veranstaltungen neue, gelockerte Coronavirus-Regeln. Mit Bewilligung der Bezirksverwaltungsbehörde dürfen bis zu 1.250 Besucher mit fixem Sitzplatz an einer Veranstaltung teilnehmen. Trotzdem hat die Veranstaltungs- und Eventbranche massive Verluste hinzunehmen. Die Villacher Spieletage wurden abgesagt.

Mit den Eventveranstaltern hängt eine ganze Branche weiter in der Luft. Vertreter dieser Branche sprechen von 70 bis 80 Prozent Einnahmeneinbußen für das heurige Coronavirus-Jahr. Dass sich tausende Menschen an einem Ort tummeln, ist derzeit unmöglich. Deswegen wurden und werden Partys, Konzerte, Hochzeiten, Events und vieles andere auf 2021 verschoben.

Absage für Spieletage im Congress-Center

Jüngstes Beispiel ist die Absage der Spieletage im Villacher Congress-Center, wo sich in normalen Jahren bis zu 3.000 Besucher pro Tag einfanden. Covid 19 erweist sich damit als echter Spielverderber. Grund sind die Zugangsbeschränkungen, was die Anzahl der Besucher betrifft, verpflichtend wäre aber auch das Tragen eines Mund-Nasenschutzes gewesen. Zusätzlich hätte jede einzelne Spielfigur nach der Verwendung desinfiziert werden müssen.

Vereinsobmann Reinhard Kasebacher sagte, all das widerspreche dem Sinn der Spieletage. „Man steht sehr eng beieinander, man kommuniziert, und all das wäre nicht möglich gewesen.“ Auch zahlreiche Spiel-Verlage hätten ihre Unterstützung unter diesen Umständen nicht aufrechterhalten können, sagte Kasebacher. Für den ehrenamtlich agierenden Verein halten sich die finanziellen Verluste aber in Grenzen.

Event-Branche kämpft ums Überleben

Zumindest in finanzieller Hinsicht härter getroffen werden professionelle Veranstalter, hier leidet die ganze Branche. Josef Tockner, Geschäftsführer von JET-Events, bezifferte den Umsatzeinbruch mit 70 bis 80 Prozent. „Die Branche kämpft ums Überleben, das ist klar.“

Ein Problem sei auch die mangelnde Disziplin vieler Gäste, sagte Tockner. „Um so später der Abend, um so mehr Alkohol geflossen ist, um so gefährlicher wird die Situation.“

Kärntner Messen wollen im Herbst starten

Anders ist die Situation bei den Kärntner Messen: Für sie gibt es vom Bund eine eigene Verordnung, mit Extraparagraf ohne Besucherobergrenzen, sagte Irene Huditsch, Prokuristin bei den Kärntner Messen. „Wir prüfen die Vorgaben und arbeiten das in ein Sicherheitskonzept ein. Das geben wir das bei der Gesundheitsbehörde ab und dann wird geprüft, in welcher Form die Herbstmesse stattfinden kann. Dabei wird jeder Bereich geprüft, wie die Gastronomie, Veranstaltungen, die Eröffnung oder der Gaudepark und so weiter.“

Das Sicherheitskonzept sieht auch ein eigenes Besucherzählsystem vor. Neben den besonderen Hygienebestimmungen sollen Security-Mannschaften größere Gruppenbildungen vermeiden und diese auflösen, wenn nötig. Binnen zwei Wochen soll die Entscheidung der Behörde vorliegen.

Noch keine Entscheidung für oder gegen Ironman

Ebenfalls noch auf Schiene ist laut der Kärnten Werbung auch die Veranstaltung Kärnten Läuft. Noch keine Entscheidung, also weder eine Ab- noch eine Zusage, gäbe es für den Ironman.