Gesundheit

Zusammenarbeit für krebskranke Kinder

Zwischen dem Klinikum Klagenfurt und dem LKH Villach ist am Montag eine Zusammenarbeit beschlossen worden, die die landesweite kinderonkologische Versorgung langfristig sicherstellen soll. Man arbeitet auch mit Graz und Wien zusammen.

KABEG-Vorstand Arnold Gabriel sagte am Montag, alle Patienten können sich primär an beide Kinderabteilungen in Villach oder Klagenfurt wenden und werden bei Bedarf schwerpunktmäßig im Klinikum Klagenfurt kinderonkologisch betreut. Eine enge Kooperation mit den entsprechenden Zentren in Wien und Graz ermögliche den Zugriff auf die weltweit modernsten Therapieoptionen.

"Wohnortnahe Versorgung

Gerade bei seltenen Erkrankungen sei es essenziell, sich zu vernetzen und das Wissen zu bündeln, um dadurch neueste Therapieformen zur Anwendung zu bringen, so Gabriel. Die Patienten sollen die bestmögliche und zielgerichtetste Behandlung bekommen und das möglichst wohnortnahe, um lange Wegstrecken zu vermeiden, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Fachärzte mit Zusatzausbildung

Zwei Fachärzte der Kinderabteilung im Klinikum Klagenfurt absolvierten zusätzlich die spezielle Ausbildung im Bereich der pädiatrischen Kinderonkologie und übernehmen nun die Versorgung für ganz Kärnten. Durch eine enge Kooperation mit den überregionalen onkologischen Zentren – St. Anna Kinderkrebsforschung und der Universitätsklinik Graz – profitieren auch die Kärntner Patienten.

Alle auftretenden Fälle werden in interdisziplinären Tumorboards besprochen. Bei sehr schweren Formen, speziellen Fragestellungen oder wenn besondere Therapieformen notwendig werden, gibt es eine enge Anbindung an diese Zentren.

Jährlich 15 bis 25 Fälle

Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind zum Glück selten und meist gut therapierbar, in Kärnten werden pro Jahr rund 15 bis 25 Neuerkrankungen verzeichnet, so Primarius Jörg Jahnel. Die am häufigsten auftretenden Formen sind die akute lymphatische Leukämie (ALL), Lymphome, Tumore des zentralen Nervensystems, der Niere oder der Knochen. Therapien erfolgen in erster Linie in Form von Chemotherapien, im Fall einer Leukämie zum Beispiel dauert diese im Schnitt zwei Jahre.