Coronavirus-Test
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Wirtschaft

Wenig Interesse an Tests in Tourismus

Seit eineinhalb Wochen laufen die freiwilligen Coronavirus-Tests für Tourismusmitarbeiter der Region Wörthersee als Teil der Initiative „Sicherer Süden“. Doch der Zustrom ist derart überschaubar, dass das Rote Kreuz jetzt die Öffnungszeiten halbiert, damit es keine Leerläufe gibt.

Es gibt einen Rot-Kreuz-Container in Velden und einen Raum im Gemeindeamt Pörtschach, wo sich Tourismusmitarbeiter kostenlos – weil vom Tourismusministerium finanziert – auf das Corona-Virus testen lassen können. Einmal pro Woche ist das pro Mitarbeiter möglich.

Nur 400 von 1.300 Mitarbeitern ließen sich testen

Insgesamt arbeiten 1.300 Menschen laut einer Schätzung der Wirtschaftskammer in gewerblichen Tourismusbetrieben um den See, und sie alle wären auch dazu berechtigt, die kostenlosen Tests in Anspruch zu nehmen. Doch nur etwa 400 sind in der ersten Phase der Tests tatsächlich hingegangen, weniger als ein Drittel, so Wörthersee-Touristiker Roland Sint:

„Wir rufen auf, wir appellieren und sind in permanenten Kontakt mit den Tourismusbetrieben und weisen sie darauf hin, dass es wichtig ist, potenzielle Infektionen sehr schnell zu erkennen, nur dann können wir größere Clusterbildungen verhindern – das ist unsere Botschaft und deshalb bitten wir auch alle, zu den Tests hinzugehen.“

Mobile Tests sollen Testmoral verbessern

„Das kann man als wirklich überschaubar bezeichnen“, sagte Projektleiter Klaus Pabautz vom Roten Kreuz. Die Teststationen in Velden und Pörtschach haben deshalb nur mehr jeden zweiten Tag offen.

Alternative sollen mobile Tests sein. „Durch mobile Testmöglichkeiten wird sich die Testmoral sicher verbessern“, Tourismus-Sprecher Josef Petritsch von der Wirtschaftskammer. Touristiker hätten Angst vor Betriebsschließungen bei positiven Corona-Tests. „Ziel ist aber natürlich, dass vor allem die Betriebe weiterarbeiten können und dass man Infizierte sehr schnell findet“, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). In den kommenden Wochen soll es in Kärnten für alle 2.500 Tourismusmitarbeiter gratis freiwillige Corona-Tests geben.

Angst vor möglichen Betriebsschließungen als Ursache?

Die große Angst von Tourismusbetrieben ist dem Vernehmen nach das Damoklesschwert einer möglichen Betriebsschließung bei einem positiv getesteten Mitarbeiter, doch Roland Sint beruhigt: „Grundsätzlich zuständig sind die Gesundheitsbehörden, das können wir nicht beurteilen. Aber letztlich: Wenn man sich die Fälle anschaut, die es zuletzt in Österreich gab, dann sieht man doch, dass dieses Risiko sehr gering ist, wenn wir eben in der Lage sind, das schnell zu erkennen.“

Teststellen nur noch alternierend geöffnet

Der Zustrom zu den Teststraßen in Velden und Pörtschach sei gelinde gesagt überschaubar, sagt der Projektleiter beim Roten-Kreuz, Klaus Pabautz. Pro Station kämen pro Tag im Durchschnitt nur etwa 30 Tourismusmitarbeiter zum Abstrich, deshalb zieht er nun die Notbremse. Es bleiben nicht mehr beide Teststellen gleichzeitig geöffnet, sondern nur mehr alternierend, jeweils jeden zweiten Tag.

Ressourcen für mobile Tests werden frei

Dafür wird Personal für mobile Testungen frei, heißt es vom Roten Kreuz. Diese würden im Gegensatz zu den Stellen in Pörtschach und Velden sehr gut angenommen werden. Bei mobilen Tourismustestungen in Velden und Millstatt hätten sich an zwei Tagen bereits etwa 350 Mitarbeiter testen lassen. Ziel sei es künftig, nach einem fixen Fahrplan Tourismusorte mit mobilen Testmöglichkeiten anzufahren, sagt Projektleiter Klaus Pabautz.