Zuerst war von zwei Kasernenschließungen die Rede, allein Garnisonen, bestehend aus mehreren Kasernen, sollten nicht aufgelöst werden, sagte Tanner am Samstag im Ö1-Interview „Im Journal zu Gast“. In Kärnten würden zwei alte Kasernen wegfallen und eine neue gebaut werden.
Kärnten urgiert Neubau seit Jahren
Am Nachmittag hieß es dann in einer Aussendung von der Verteidigungsministerin, dieses Vorgehen sei nach eingehender Prüfung in einem Gespräch mit Landeshauptmann Peter Kaiser entschieden worden. Aus Kärnten war der Neubau – schon bei den Vorgängern der Ministerin – immer wieder urgiert worden. Grund dafür war der teils völlig veraltete Zustand der bestehenden Kasernen-Gebäude in Villach. Mit dem Neubau werde Villach nun weiterhin ein wichtiger militärischer Standort bleiben. Darüber hinaus gebe es keinerlei Bestrebungen weitere Kasernen in Kärnten zu schließen, versicherte Tanner, auch alle Mitarbeiter sollen in Beschäftigung bleiben.
Kaiser erfreut über „verbindliche Zusage“
Erfreut zeigte sich Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser nach der „verbindlichen Zusage“ Tanners für einen Kasernenneubau in Villach. „Ich habe mich in der Vergangenheit immer wieder bei den amtierenden Bundesregierungen für einen Neubau in Villach ausgesprochen, um den Soldatinnen und Soldaten endlich eine zeitgemäße und moderne Truppenunterkunft zu gewährleisten. Auch mit Claudia Tanner haben wir dieses Projekt intensiv besprochen. Dass es nun hoffentlich auch schon bald tatsächlich umgesetzt werden kann, ist ein erfreulich positives Ergebnis der Kärntner Beharrlichkeit, die auch von Villachs Bürgermeister Günther Albel mitgetragen wurde“.
Team Kärnten und FPÖ fordern Ausbau
Noch vor der Konkretisierung der Ausbaupläne meldeten sich die Kärntner Oppositionsparteien zu Wort. Kritik an der Ankündigung der ÖVP-Verteidigungsministerin kam von FPÖ und Team Kärnten. Die Kärntner Kasernen müssten alle erhalten und ausgebaut werden, forderte FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Team Kärnten Chef Gerhard Köfer kündigt Widerstand gegen die Schließungspläne an.
Villacher ÖVP begrüßt „Großkaserne“
Für den Villacher ÖVP-Nationalrat Peter Weidinger waren Tanners Aussagen "ein sehr klares Bekenntnis zu den Ausbauplänen am Kasernenstandort Villach. Damit tritt der Zeitpunkt der Realisierung wieder einen großen Schritt näher.“ Gerade die aktuellen Leistungen des Bundesheeres zur Bewältigung der Corona- Pandemie und der verfassungsrechtliche Auftrag zur militärischen Landesverteidigung rechtfertigten die Investition für eine moderne Großkaserne in Vilach.