Glasfaserleitungen in Detailansicht
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Wirtschaft

Breitbandausbau im Görtschitztal

In neun Gemeinden im Görtschitztal werden schon bald Glasfaserleitungen für schnelle Internetverbindungen zur Verfügung stehen. Das Land investiert hier knapp 19 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Einige Gemeinden und Unternehmen in Kärnten haben den Ausbau bereits selbst in die Hand genommen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Ohne Glasfaseranschluss geht zum Beispiel am Campingplatz am Millstätter See nichts mehr. Vor allem bei Regenwetter, wenn alle Gäste das kostenlose Internet über WLAN nutzen, reichen herkömmliche Internetanschlüsse schon lange nicht mehr aus. Es musste in Eigenverantwortung gehandelt werden, sagte Walter Brunner von Camping Brunner in Döbriach.

Campinggäste verlangen Gratis-WLAN

Der Ausbau des WLAN-Netzes sei auch deswegen wichtig, weil der Campingplatz einer der stark gebuchten Anlagen in Europa sei, sagte Brunner. „Wir haben 210 Stellplätze mit ungefähr 67.000 Nächtigungen im Jahr 2019. Der Kundenwunsch geht immer mehr in Richtung Gratis-WLAN. Und damit wir das in hoher Qualität umsetzen konnten, war es wichtig, eine starke Glasfaserleitung zu bekommen.“

Alleine sei es als Betrieb schwierig, an ein solches Netz zu kommen. Aber einer größeren Gruppe, mit anderen Betrieben, mit der Gemeinde und mit dem Land habe es schließlich geschafft, das Projekt innerhalb eines halben Jahres umzusetzen, sagte Brunner. Seinen Glasfaseranschluss bekam er von der KELAG-Connect.

Breitbandausbau im Görtschitztal

In neun Gemeinden im Görtschitztal werden schon bald Glasfaserleitungen für schnelle Internetverbindungen zur Verfügung stehen. Das Land investiert hier knapp 19 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Einige Gemeinden und Unternehmen in Kärnten haben den Ausbau bereits selbst in die Hand genommen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Erstes WLAN-Großprojekt im Görtschitztal

Seit Jahren versucht das Land, den Breitbandausbau voran zu treiben. Jetzt gibt es das erste Großprojekt im Görtschitztal. Peter Schark von der Breitbandinitiative Kärnten sagte, neun Gemeinden in der Großregion Görtschitztal sollen auf einer Trassenlänge von etwa 180 Kilometern erreicht werden. „Das heißt, wir bauen eine Glasfaserleitung durch neun Gemeinden, erreichen etwa 1.700 Haushalte und suchen dann einen privaten Partner, der die schwarzen Flecken – die wir nicht bedienen dürfen – zusätzlich baut.“

Bis der Ausbau in weite Teile Kärntens kommt, werde es noch dauern, sagte Schark. „Wir starten jetzt mit der ersten Großregion. Wir haben insgesamt in Kärnten 60 Gemeinden – also die Hälfte – fertig im Detail geplant, die könnten wir umsetzen. Wir werden natürlich Parallelprojekte betreiben. Aber wann ganz Kärnten fertig sein wird, ist aus heutiger Sicht ganz schwer zu beurteilen.“

Umsetzung im Görtschitztal ab Herbst

Es wird also noch Jahre dauern, bis Internetgeschwindigkeiten von 100 Megabit in Kärnten zum Standard werden. Im Görtschitztal läuft derzeit die Ausschreibung, mit der Umsetzung kann frühestens im Herbst begonnen werden.

Opposition fordert Digitalisierungsoffensive

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte in einer Aussendung „mehr Tempo und Entschlossenheit beim Breitbandausbau“. Nur eine Handvoll an Gemeinden in Kärnten sei im Besitz eines Glasfasernetzes. Köfer forderte, den Breitbandausbau als Staatsziel in die Landesverfassung aufzunehmen.

Von der FPÖ hieß es, jegliche Initiativen betreffend den Glasfaserausbau und schnelles Internet seien zu begrüßen. Kärnten hinke jedoch anderen Bundesländern hinterher. Die FPÖ fordere seit Jahren eine Digitalisierungs- und Internetoffensive ein, sagte FPÖ-Chef Gernot Darmann.