„Kennst Du Kärnten“

Der letzte seiner Art: Hochofen Konstantin

In Eisentratten im Liesertal steht Konstantin, ein Relikt aus der Bergbautradition des Tales. Der zehn Meter hohe Turm, der sich im Gemeindewappen wiederfindet, ist einer der letzten großen Hochöfen, die in der Bergbauregion errichtet wurden.

Kärnten Guide Astrid Legner sagte, Konstantin sei einer der letzten, großen Hochöfen, die damals gebaut worden seien. Er stehe mitten in der kleinen Gemeinde Eisentratten, einem Ortsteil von Kremsbrücke: „Er steht direkt neben der Bundesstraße von Spittal zum Katschberg. Er wird von vielen heute gar nicht mehr wahrgenommen, weil sie nicht an der Straße unterwegs sind, sondern über die Tauernautobahn fahren.“

Grafen von Lodron beherrschten Bergbau

Das Kremstal bzw. das obere Liesertal war neben Bleiberg, Hüttenberg oder Eisenkappel eine der führenden Bergbauregionen, so Legner: „Man hat nicht nur abgebaut, sondern auch weiterverarbeitet. Eine dieser Verarbeitungsstätten stand bis ins späte 19. Jahrhundert in der Gemeinde Eisentratten.“

Wobei es in Eisentratten schon im 16. Jahrhundert erste Verarbeitungsstätten gab: „Die zu den modernsten Verhüttungsanlagen der damaligen Zeit gehörten, nicht nur in Eisentratten, sondern auch in Kremsbrücke." Hochofen Konstantin wurde im 19. Jahrhundert von der Familie von Lodron, die seit dem 17. Jahrhundert bedeutend für den Bergbau in dieser Region war. Der klingende Name kommt vom Erbauer, Konstantin Graf von Lodron. Er hat ihn 1862 errichten lassen.“

 Hochofen Konstantin in Eisentratten
Benannt nach seinem Erbauer Konstantin, steht der ehemalige Hochofen unter Denkmalschutz

Konstantin war auch Wegbereiter. Von Kremsbrücke aus nahm die Erfindung des Floß- oder Hochofens ihren Ausgang in andere Erzgegenden Österreichs. Konstantin war aber nicht nur der erste seiner Art, er zählt auch zu den besonderen Schmuckstücken unter den Hochöfen. Ein mächtiger, fast schon majestätischer Turmbau, so Legner: „Im Untergeschoß gemauert aus wunderschönen Grünschiefer. Der zweite Teil, die Rauchhaube, ist aus Ziegeln gemauert. Im Inneren gibt es ein Gewölbe, wie das damals bei Hochöfen typisch war.“

Nebengebäude wurden abgerissen

Natürlich gehörte zum Ofen selbst auch eine Verarbeitungshütte. Die umgebenden Gebäude wurden 1950 abgebaut, so steht der Hochofen als Solitär in der Gemeinde. In den 1960er Jahren restaurierte man ihn. Heute wird in der Gemeinde kein Erz mehr abgebaut. Konstantin spielt aber immer noch eine große Rolle: „Er ist im Wappen der Gemeinde Krems“. Somit ist er ein stolzes Wahrzeichen der Region, das man im Rahmen von Führungen besuchen kann.