Religion

Toleranzgespräche: Wege aus der Krise

Blackout, Lockdown oder Exodus – egal, mit welchen Begriffen man die aktuelle Krise umschreibt: Mit den verheerenden Folgen werden die Menschen noch lange leben müssen. Wie man damit umgeht und welche Chancen es in der Krise gibt, sind Themen der 6. Europäischen Toleranzgespräche.

Diese finden in den kommenden Tagen in Villach und Fresach statt, aufgrund der Coronavirus-Einschränkungen jedoch anders als gewohnt. So haben sich die Veranstaltungen größtenteils ins Internet verschoben. Nur wenige Gäste waren am Donnerstagvormittag bei der offiziellen Eröffnung im evangelischen Museum, zu der der Denkraum Fresach geladen hatte.

Festrede via Stream

Ein Teil der Grußbotschaften wurde via Internet zugeschaltet. Der Festredner der Eröffnung, der Umweltwissenschaftler und Politiker, Ernst Ulrich von Weizsäcker war aus Bonn zu sehen und zu hören. Er mahnte in seinem Referat zu neuer, weltweiter Klimapolitik und fordert vor allem eine neue Aufklärung für eine neue, volle Welt wie er es nennt. „Wichtig ist die Unterscheidung zwischen der leeren Welt und der vollen. Herman Daly, lange Zeit Chef-Ökonom der Weltbank, sagte, dass wir diese Unterscheidung machen müssen. Früher war die Welt ziemlich leer in Bezug auf die menschliche Wirtschaft und heute ist sie gigantisch voll und macht das Leben auf der Erde ziemlich kaputt“

Austausch untereinander wichtig

Für Superintendent Manfred Sauer ist es auch in der aktuellen Situation wichtig, im Gespräch zu bleiben. „Ich glaube, umso mehr, weil in dieser Zeit der Isolation viele ein Stück weit innegehalten haben und über das eigene Leben, über die Arbeitswelt, gesellschaftliche Entwicklungen nachgedacht haben. Diese Möglichkeit, sich darüber auszutauschen, das ist etwas ganz Wichtiges. Das Gespräch, der Dialog, das gemeinsam Denken und Nachspüren ist Voraussetzung dafür, dass wir etwas weiter bringen und neue Wege beschreiten“. Die heurigen Toleranzgespräche dauern bis zum Samstag und sind auch im Internet abrufbar.