Die drei Kernpunkte der „Woche der Landwirtschaft“ sind Versorgungs- und Ernährungssicherheit sowie Regionalität. Erste Station von Radio Kärnten war am Montag der Bauernhof der Familie Gössinger in Klagenfurt-Waltendorf. Ein Betrieb, der in den letzten Jahren viel in die Milchproduktion investierte. So wird rund um die Uhr bei einem Selbstbedienungsautomaten Milch angeboten. 100.000 Liter wurden in den letzten drei Jahren schon verkauft, derzeit boomt die Direktvermarktung.
„Kaufgemeinschaft bildeten sich“
Landwirt Robert Gössinger sagte, es hätten sich Liefergemeinschaften von Stadtteilen gebildet, bei denen einer die Milch für einen ganzen Wohnblock mitnehme. Sie zapfen dann zehn bis 15 Liter Milch auf einmal und bringen sie den Nachbarn mit. „Es ist schön, dass man als Bauer wieder Wertschätzung bekommt.“
Sichere Lebensmittel aus der Region
Versorgungssicherheit, Ernährungssicherheit und Regionalität – das sind drei Schlagwörter, die Radio Kärnten in der Woche der Landwirtschaft breit diskutieren und dem Publikum näher bringen will.
In der Coronavirus-Krise leiden aber viele Landwirte und Waldbauern. Der wichtige italienische Holzmarkt barch weg, Gastronomie und Hotellerie konnten nicht mit Produkten beliefert werden. Die Bauern und auch die Milchverarbeiter hoffen auf ein langfristiges Umdenken der Konsumenten. Ansätze dafür gab es in den letzten Wochen bereits.
„Bio wurde wichtiges Thema“
Helmut Petschar, Geschäftsführer von Kärntner Milch, sagte, das Thema Bio sei ganz wichtig geworden in den letzten Wochen. Die Konsumentinnen und Konsumenten hätten gemerkt, dass die landwirtschaftlichen Betriebe die Versorgungssicherheit sichern.
Vor allem in der Krise zeige sich, wie wichtig es ist, einen bäuerlichen Betrieb in der Nähe zu haben. Das soll noch stärker transportiert werden. Gefordert sei die gesamte Politik in Österreich. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, Johann Mößler, sagte, die Bedeutung der regionalen Versorgung müsse sich mehr manifestieren.
Konsumenten können viel entscheiden
In Kärnten soll die Belieferung öffentlicher Einrichtungen mit heimischen Produkten weiter vorangetrieben werden. Aber beim Griff in das Supermarktregal kann der Konsument vieles steuern, so Argarlandesrat Martin Gruber (ÖVP). Ob er diese familienbetriebliche landwirtschaftliche Struktur leben lasen möchte. Es gehe hier nicht nur um Grundversorgung sondern auch um die wunderschöne Kulturlandschaft.
Es sei wichtig, auf die Kennzeichnung zu achten, so Thomas Jordan, Vorstand der Berglandmilch. Man müsse schauen, ob „AT“ draufstehe, dann sei auch wirklich Österreich drin.