Schild der Kärntner Landesregierung
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Chronik

Unterricht für mehr als 41.000 Schüler

Mit dem Schulbeginn für die sechs- bis 14-Jährigen ab kommenden Montag gibt es den nächsten großen Schritt der Öffnung in Kärnten. Nach zwei Monaten Distance-Learning dürfen mehr als 41.000 Schüler wieder zum Unterricht. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, befindet sich abwechselnd immer eine Hälfte der Schüler im Unterricht.

Bei der Pressekonferenz, die live aus der Landesregierung übertragen wurde, nahmen Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Bildungsdirektor Robert Klinglmair und Maria Glockner, die Direktorin der Volksschule Annabichl in Klagenfurt (VS 13), zum Schulstart Stellung. Demnach öffnen die Primarstufe sowie die Sekundarstufe I – also Volksschulen, Neue Mittelschulen, AHS-Unterstufen, Sonderschulen sowie Deutschförderklassen sowie alle Jahrgänge und Klassen, mit verkürzten Unterrichtsjahr an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen – am 18. Mai. Ab dem 3. Juni wird in allen Klassen der Sekundarstufe II – also AHS Oberstufe, BMS, BMHS, Polytechnische Schulen – der Unterricht für 23.200 Schüler wiederaufgenommen. Inclusive der 2.800 Maturanten werden dann wieder alle rund 67.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Pressekonferenz Land Kärnten: „Aktuelles zum weiteren Hochfahren des Schulbetriebes“

Volksschul-Direktorin Maria Glockner, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Bildungsdirektor Robert Klinglmair bei der Pressekonferenz in der Landesregierung (v.l.n.r.)

Bisherige Öffnung sehr gut gelaufen

LH Kaiser dankte zu Beginn der Pressekonferenz den Eltern, Pädagogen und Schülern, die sich seit 16. März mit den großen Herausforderungen im Umgang mit den Maßnahmen gegen das Coronavirus gestellt haben. Kaiser wies darauf hin, dass es nun die größte Öffnung nach dem Lockdown gebe. Nun werde es wichtig sein, zu schauen, wie sich die Situation weiter entwickelt. „Das wird sehr viel Aufschluss geben, wie wir in Zukunft mit der Situation um gehen werden."

Niemand könne sagen, wie die Entwicklung weiter gehe, sagte Kaiser. Die Regierung werde daher behutsam vorgesehen, „gestärkt durch Fallzahlen mit erfreulichen Perspektiven". Internationale Studien, aber auch eine Studie der ARGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, hätten gezeigt, das Ansteckungen, bisher nicht an den Schulen geschehen sind, " das bestärkt uns darin, dass wir auch nächste Etappe positiv beschreiten“, sagte Kaiser.

Schüler bekommen Notebooks geschenkt

Mit der Schulautonomie können sich die Schulen in Kärnten für verschiedene Modelle des Betriebs entscheiden, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Es geht um Schicht-Betriebe für jeweils die Hälfte der Schüler. Es kann an drei Tagen eine Hälfte unterrichtet werden und die andere Hälfte lernt zu Hause. In der kommenden Woche wird geswechsekt.

Andere Systeme haben ein Reißverschlusssystem, bei dem täglich oder wöchentlich gewechselt wird. „Wir lassen das die Schulen entscheiden, die wissen das man beste“, sagte Klinglmair.

Notebooks: Nicht alle Schüler verfügen über Infrastruktur

Klinglmair sagte, an den neuen Schulen bestehe Bedarf für 777 Notebooks. Leihgeräte des Ministeriums müssen ja zurück gegeben werden. 320 Notebooks befinden sich bereits in Verteilung, 100 kommen bald und sollten bis nächste Woche verteilt sein. Für die noch nötigen 200 Stück, gehe er davon aus, das sie bald zur Verfügung stehen. das sei nicht zu spät, sagte, Klinglmair auf Anfrage, „der Unterricht dauert noch bis Juli. Innerhalb von zwei Wochen haben die Schüler immer fünf Tage Distance-Learning, dafür ist die Anschaffung jedenfalls rechtzeitig“.

Die Maturanten haben bereits seit 4. Mai Ergänzungsunterricht, für die Vorbereitung auf die Matura am 25. Mai. „Es ist sehr gut angelaufen, Hygieeempfehlungen wurden einhgehalten. Ich begrüße es, dass wir die Matura nicht ausfallen lassen, wie in Großbritannien oder Frankreich."

Aufwändige Organisation an den Schulen

Die Direktorin der VS 13, Maria Glockner sagte, die Gruppeneinteilung sei sehr aufwändig. Am kommenden Montag werden die Lehrer ihrer Schule um 7.15 Uhr vor der Schule stehen, um die Kinder zu befragen und sie dann in die richtige Klasse zu begleiten. Der Unterrichtsschluss werde zeitlich verschoben, damit nicht alle Schüler zugleich nach Hause gehen.

Auch die Einhaltung der Hygienemaßnahmen sei aufwändig zu organisieren. Die Kinder hätten ihren Mund-Nasen-Schutz teilweise im Mund, teilweise am Ohr. „Wir sind ständig damit beschäftigt, Masken zu reparieren oder neu auszuteilen.“ Anliegen der Schulen sei es, den Kindern einen möglichst normalen Schulalltag zu bieten.

Ein Drittel der Kärntner Bevölkerung wird koordiniert

Das Herunterfahren war nicht einfach, sagte der Bildungsdirektor, und auch das Hochfahren sei sehr herausfordernd, „wir sind aber gut vorbereitet“. In Kärnten gebe es über 7.000 Lehrerinnen und Lehrer an 370 Standorten, insgesamt sind es 67.000 Schülerinnen und Schüler mit 100.000 Eltern.

„Fast 30 Prozent der Kärntner Bevölkerung werden hier koordiniert. Wir werden gut starten, allfällige Probleme werden wir lösen. Die Lehrer freuen sich schon auf ihre Schützlinge und die Schüler freuen sich auf ihre Freunde“, sagte Klinglmair.

Keine Neuinfektionen seit elf Tagen

Derzeit sind in Kärnten noch acht Personen von dem Corinavirus infiziert. Von insgesamt 411 Infizierten sind 390 wieder gesundet, 13 sind an den Folgen der Infektion gestorben. Von den acht derzeit noch infizierten Personen, werden zwei im Krankenhaus behandelt, sie befinden sich aber nicht auf der Intensivstation. Mit Samstag ist es in Kärnten der elfte Tag hintereinander, an dem es keine Neuinfektionen in Kärnten gab, sagte Landeshauptmann Kaiser.

Das Team Kärnten lehnt die Maskenpflicht an den Schulen ab und forderte am Samstag in einer Aussendung, Schüler aus sozial schwächeren Familien mit kostengünstigen Tablets auszustatten.