Seit sechs Wochen wird Berufsschülern über das Distance Learning der Lehrinhalt vermittelt. Das bedeutet viel selbstständiges Lernen und das Arbeiten mit Videos und Onlineplattformen. Der persönliche Kontakt mit den Lehrern, das Zerlegen von Maschinen oder Verarbeiten von Materialien fehlt, so Josef Stocker, Leiter der Fachberufsschule Villach 2. „Die Lehrlinge sind insgesamt oft nur zwei Monate im Jahr in der Schule. Das geht dann schon ab.“
Lehrer wollen freiwillig unterrichten
Für die jüngeren Schüler geht der reguläre Unterricht frühestens mit 3. Juni wieder los. „Wir wollen bis dahin den Schülern vermehrt Videounterricht anbieten. Der echte, persönliche Kontakt ist aber natürlich durch nichts zu ersetzen.“ Man habe deshalb der Bildungsdirektion bzw. den Wirtschaftsvertretern vorgeschlagen, dass die Lehrer ab dem Herbst den Schülern freiwillig am Freitagnachmittag Unterricht geben und so die fehlenden Stunden nachgeholt werden können, so Stocker.
Entschädigung für entfallene Prüfungen
Ab Montag sollen Lehrlinge auch wieder zu Abschlussprüfungen antreten können. Bereits vorliegende Prüfungsanmeldungen bleiben aufrecht. Die ersten Prüfungen sind für Kandidaten vorgesehen, die ihre Vorbereitung bereits abgeschlossen haben. Einige junge Arbeiter, die wegen der Covid-19 Maßnahmen nicht zur Prüfung antreten konnten und somit noch keine Facharbeiter sind, mussten auch auf Geld verzichten. Die Regierung habe aber angekündigt, dass es „eine kleine Entschädigung für diese jungen Menschen geben wird“, sagt Bernhard Plasounig, Lehrlingsverantwortlicher der Wirtschaftskammer Kärnten. Diese Entschädigungszahlungen sollen von der Wirtschaftskammer ausbezahlt werden.
Ab Montag wird auch der Prüfungsbetrieb für Meister- und Befähigungsprüfungen schrittweise wieder aufgenommen. Ingenieurzertifizierungen werden bereits jetzt online angeboten.