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Schule

Kärntner Firmen sponsern 125 Laptops

Kärntner Firmen haben für sozial benachteiligte Schüler 125 Laptops zur Verfügung gestellt. Das Land hatte einen Initiative gestartet, um diese Kinder zu unterstützen. Die Computer werden über die Schuldirektionen an die Betroffenen verteilt.

Laut Erhebungen des Landes würden den Kärntner Pflichtschülern 770 Notebooks fehlen. Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser startete deshalb eine Initiative, um den sozialbedürftigen Schülern das Distance Learning zu ermöglichen. Während Schülerinnen und Schüler von Bundesschulen im Bedarfsfall vom Bund Leihgeräte zur Verfügung gestellt bekommen, würden bedürftige Schülerinnen und Schüler der neuen Mittelschule ohne diese Initiative unversorgt bleiben, so Kaiser. Das hätte zur Folge, dass die sozialbedingte Schere weiter auseinanderklaffen würde.

Auch Ankauf von Geräten wird überlegt

Nun wurden die ersten 125 Laptops von – wie es in einer Aussendung des Landes am Samstag hieß – „namhaften Firmen“ gespendet. 55 Geräte hätte das Unternehmen Imerys Fused Minerals zur Verfügung gestellt. Diese Initiative solle zur Nachahmung ermuntern, so Kaiser. Für die Deckung des weiteren Bedarfs wartet das Land Kärnten auf weitere Spenden, man überlege aber auch, Geräte anzukaufen, hieß es am Samstag. Die gesponserten Laptops werden nicht nur leihweise zur Verfügung gestellt, sondern nachhaltig, heißt es. Die Verteilung der Notebooks erfolgt über die Schuldirektionen.

Auch an den Inhalten für das Home-Schooling sei laut Bildungsdirektor Robert Klinglmair in den letzten Wochen gearbeitet. So wurden Leitfäden und Videos in Kooperation mit der Universität Klagenfurt erstellt. Für die Sechs- bis Vierzehnjährigen wurden verstärkt analoge Lernpakete erstellt.

Ab Montag erfolgt Klasseneinteilung

Ab Montag starten die Schule wieder für die Maturanten, ab 18. Mai kehren die Pflichtschüler wieder im „Schichtbetrieb“ in die Klassen zurück. Dies bedeutet, dass die Klassen in Gruppen aufgeteilt und zeitversetzt zum Unterricht in den Schulen anwesend sein werden. Die Gruppeneinteilung soll am kommenden Montag erfolgen.

FPÖ fordert finanzielle Unterstützung

FPÖ-Obmann Gernot Darmann zeigte sich am Samstag erfreut, dass Kärntner Firmen Laptops für den Unterricht gesponsert haben. Jedoch müsse auch die Kärntner Landesregierung ihrer Verantwortung nachkommen. „Wie auch bereits im Bundesland Tirol umgesetzt, fordern wir die Kärntner Landesregierung auf, das digitale Lernen allen Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen und bedürftige Familien beim Kauf von Laptops oder Tablets finanziell zu unterstützen“, so Darmann in einer Aussendung.

Für Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer ist das Probleme beim Homeschooling „das Ergebnis von jahrelangem Nicht-Handeln“. Köfer fordert die Landesregierung, die fehlenden Geräte umgehend anzuschaffen.