Mitterberger tüftelte lange, bis sie die perfekten Samensorten für ihre Keimlinge und Sprossen fand. Seit einem Jahr produziert sie diese Vitaminbomben für die Gastronomie, den Ab-Hof-Verkauf und die Bauernmärkte. Auch ihr Geschäft litt unter den Beschränkungen der Coronavirus-Pandemie. Nun, da Mitte Mai die Gastronomie wieder aufsperren darf, sind auch ihre Keimlinge und Sprossen wieder heiß begehrt. Und deshalb hat die Jungbäuerin die Produktion wieder hochgefahren.
„Fast alle Gemüsesorten geeignet“
Das Reich der Sprossenbäuerin ist eine kleines Gewächshaus auf dem Ottingerhof. Die Jungbäuerin des Biobauernhofes suchte nach einem neuen Nischenprodukt für den Milchbauernhof und fand so die Produktion von Keimlingen und Sprossen. Sie baut mehr als 20 verschiedene Sorten an: „Kresse ist die bekannteste Sorte, wir machen aber alles außer Kresse. Was leider nicht so bekannt ist, ist, dass man fast alle Gemüsesorten auch als Sprossengrün anbauen kann.“
So gibt es Rettich, Radieschen, Brokkoli, Rotkohl, Kohlrabi, Grünkohl, Erbsen, Linsen aber auch Koriander. Derzeit übt die Jungbäuerin an Borretsch.
Auf einem Hanf-Naturfaservlies wird das geprüfte Biokeimsaatgut ausgesät. Der „Vitalmix“ besteht aus Rettich, Radieschen, gelbem Senf und Brokkoli.
Anfangs feucht und dunkel halten
Dann muss Mitterberger nur mehr der Natur ihren Lauf lassen. Sie steuert Wasser und eine kleine Dunkelkammer, sprich Abdeckung, bei, denn die Saat muss erst aufgehen: „Es ist uraltes Wissen und kein Geheimnis. Das Besondere ist, dass es so gesund ist. Den Nährstoffgehalt, die Vitamine und die Antioxidantien erreicht man nie mehr in der ausgewachsenen Pflanze.“
Ständig wird kontrolliert, wie weit die Keimlinge sind und ob sie schon ans Licht dürfen. Denn das brauchen sie, um grün zu werden und besonders saftig auszusehen. Das kleine Gemüse soll eine große Wirkung haben. Keimlinge und Sprossen passen auch nahezu überall dazu und hinein, ob in Suppen, Salate oder Smoothies.