Die Wehranlage ist in den 1970er-Jahren gebaut worden, quasi um die Drau abzuschotten, von ihr führen Druckrohrleitungen zum Kraftwerk. Bei Hochwasser donnern aber bis zu 3000 Kubikmeter Wasser in das alte Bett der Drau, eine Entlastung. So auch 2018, mit schwerwiegenden Folgen.
Ufermauer auf 38 Meter eingestürzt
Verbund-Projektleiter Gerhard Nuck sagte, das Hochwasser habe damals großen Schaden angerichtet. „Große Teile der linken Ufermauer sind eingestürzt, auf 38 Meter. Auch Uferböschungen wurden abgetragen. Der Schaden war sehr beträchtlich.“
Coronavirus: Baustelle nie eingestellt
Anfang Februar wurde mit der Sanierung begonnen, die Stützmauer wird stärker als zuvor. Mitte März gab es dann erste Maßnahmen wegen des Corona-Virus. „Man spürt eine gewisse Unsicherheit, weil keiner wusste, wie man damit umgeht, aber die Baustelle wurde nie eingestellt. Es habe gewisse Engpässe bei Materialbestellungen gegeben“, sagte Nuck. Auch gewisse Mannschaften konnten nicht mehr auf die Baustelle kommen.
20.000 Tonnen Steine werden verwendet
Mit der 3,3 Millionen Euro teuren Reparatur wird auch der Lauf des Wassers verändert, wenn es über das Wehr donnert. Bis zu sechs Tonnen schwere Spezialsteine aus dem Krastal, werden wie in einem Puzzle eingefügt.
Insgesamt werden 20.000 Tonnen an Steinen verarbeitet, damit ein zukünftiges Hochwasser besser überstanden werden kann. 40 Männer, mehrere Bagger und Schwertransporter sind im Einsatz. Und die Zeit drängt, die weißen Gipfel der Berge färben sich langsam dunkel.
Zeit drängt wegen Schneeschmelze
„Wir wissen, dass die Schneeschmelze mit Mai anfängt. Unsere Baustelle soll mit Ende Mai auch abgeschlossen sein“, sagte Nuck. Aus jetziger Sicht sei es kein Problem. Dann geht auch die Fischtreppe wieder in Betrieb. Gut 5.000 Liter pro Sekunde fließen auch jetzt während der Bauarbeiten in den Totarm der Drau, einem Biotop zum Beispiel für Huchen und Vögel.