burgruine Finkenstein
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Chronik

Investor will Burgruine zugänglich belassen

Seit Monaten steht die Burgruine Finkenstein zum Verkauf. Besitzerfamilie Satran verlangt für die Anlage 2,35 Millionen Euro. Ein österreichischer Investor soll der neue Eigentümer werden. Er will die Burg weiterhin öffentlich zugänglich belassen.

Siegbert Sappert, der den Immobilienverkauf für die derzeitige Eigentümerfamilie Satran abwickelt, bestätigt entsprechende Berichte. Insgesamt habe es drei seriöse Angebote gegeben. Mit dem Österreicher befinde man sich nun in der finalen Phase der Verhandlungen. Nähere Details zum Käufer will Sappert nicht nennen. Die Burg soll in jedem Fall weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Der neue Besitzer plant eine längerfristige Vermarktung samt Veranstaltungen und Gastronomie.

Seit 1980er Jahren in Familienbesitz

Anfang des Jahres war ja bekannt geworden, dass die Burgruine Finkenstein verkauft werden soll, inseriert war die Burg damals mit 2,3 Millionen Euro. Seit den 1980er Jahren betreibt Familie Satran die Burgarena Finkenstein. Der verstorbene Burgherr Gerhard Satran senior machte aus der Ruine eine weithin bekannte Veranstaltungsstätte. Stars wie Jose Carreras, Montserrat Caballe und Udo Jürgens traten in Finkenstein auf.

„Von Anfang an unterstützt“

Neben dem finanziellen Einsatz der Familie finanzierte aber auch die öffentliche Hand den Spielbetrieb mit, sagte Christian Poglitsch, der Bürgermeister der Marktgemeinde Finkenstein vor ein paar Wochen gegenüber dem ORF: „Finkenstein unterstützt seit Anbeginn schon seit Bau der Arena, den Spielbetrieb, das sind pro Jahr 50.000 Euro von Gemeinde und Land. Manche Veranstaltungen werden gesondert gefördert, wie die Eröffnungen der Burgfestspiele im Sommer. Wir sind ordentlich in Vorleistung gegangen.“ Beim Verkauf sollte den Besitzern bewusst sein, dass die Burg öffentlich bleibe, hieß es damals.

Burgruine Finkenstein
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Arena für Veranstaltungen

Gemeinde könnte sich Kauf nicht leisten

Die Marktgemeinde habe leider kein Vorkaufsrecht, so der Bürgermeister. Die finanziellen Mittel würden aber ohnedies nicht ausreichen, um die Burgruine zu erwerben.

Man habe sich einen Zeitraum von zwei Jahren für den Verkauf gesetzt. Den Spielbetrieb wirtschaftlich zu führen, sei nicht einfach. Die in Summe 50.000 Euro an öffentlicher Subvention für Infrastruktur und Spielbetrieb stünden in keiner Relation zu Förderungen für andere Kulturinitiativen, so Satran. Auch er ziehe einen Käufer vor, der die Burg der Allgemeinheit zugänglich mache. Denn so eine Burg gehöre ja emotional auch den Menschen, die dort leben. Bürgermeister Poglitsch lobte das Einvernehmen, sagte aber, er möchte, dass Satran Land und Gemeinde involviert, bevor weitere Schritte gesetzt werden.