Ein goldener Engel auf einem Grabstein
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Religion

Begräbnisse zu Zeiten des Coronavirus

Die momentane Situation hat auch Auswirkungen auf Begräbnisse. Verabschiedungen sind derzeit nur im engsten Familienkreis erlaubt. Viele Angehörige wollen wegen der Coronavirus-Krise später Abschied nehmen, wenn der Alltag wieder eingekehrt ist.

Begräbnisse wie sonst üblich mit den Ritualen, die uns lieb und oft auch teuer sind, die gebe es in dieser Form derzeit nicht, sagt Jakob Ibounig Ordinariatskanzler und Stadtpfarrer von Ferlach. Die Begräbnisse würden derzeit in einer sehr eingeschränkten Form stattfinden. Der Mindestabstand müsse selbst am Friedhof eingehalten werden.

Zudem dürfe nur der engsten Familienkreis teilnehmen. Neben dem Ehepartner oder dem Lebensgefährten sind das Verwandte des Verstorbenen in gerader Linie und Geschwister. „Auch die sonst üblichen Symbole, das Weihwasser oder und die Graberde, fallen weg. Das dazugehörende Werkzeug darf ja nicht weitergegeben werden“, so Ibounig.

Begräbnisse zu Zeiten des Coronavirus

Die momentane Situation hat auch Auswirkungen auf Begräbnisse. Maximal zehn Personen sind bei Verabschiedungen erlaubt. Viele Angehörige wollen wegen der Coronavirus-Krise später Abschied nehmen, wenn der Alltag wieder eingekehrt ist.

Verabschiedungen oft „intensiver“

Vielen Menschen würden die Rituale und auch die Nähe der Menschen fehlen, so Ibounig. Er mache aber auch die Erfahrung, dass einige Menschen die Verabschiedungen im kleinen Rahmen intensiver und persönlicher empfinden würden, so Ibounig. „Fragen der Organisation etwa oder die große Zahl der Menschen spielen nicht mehr eine so große Rolle, sondern die persönliche Beziehung zum Verstorbenen kommt jetzt stärker zum Tragen.“

„Zu einem späteren Zeitpunkt“

Viele wählen derzeit die Möglichkeit, sich zu einem späteren Zeitpunkt von den Verstorbenen zu verabschieden. In diesen Fällen bleibt die Urne solange im Bestattungsinstitut. Platz hätte man genug, sagt Hannes Huber, Bestattungsunternehmer aus Althofen. Man versuche dennoch, in Coronavirus-Zeiten, den letzten Weg so würdevoll wie möglich zu machen, sagt der Bestatter. Die Verbliebenen hätten momentan sehr viel Verständnis für die Situation.