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Kärntnerin in New York: „Bedrückend“

Das Coronavirus hat vor allem die Millionen-Metropole New York fest im Griff. Tausende Tote sind dort schon zu beklagen. Eine Kärntnerin, die seit 20 Jahren in New York lebt, berichtet von der derzeitigen Situation und beschreibt sie als „bedrückend“.

New York, die Stadt die angeblich nie schläft, gleicht derzeit einer Geisterstadt. Die Spitäler sind längst überlastet, in der grünen Lunge von New York, im Central Park, wurden Feldlazarette für Covid-19-Erkrankte aufgestellt. Mit mehr als 6.000 Toten starben im Bundesstaat New York mittlerweile weit mehr Menschen an einer Coronavirus-Infektion als bei den Anschlägen vom 11. September.

Kärntnerin in New York mit Familie
Privat
Andrea Conforme-Fauland lebt mit ihrer Familie in New York

Die Kärntnerin Andrea Conforme-Fauland erlebt dies alles mit ihrer Familie mit. Die gebürtige Bad Kleinkirchheimerin lebt schon lange in New York und erzählt aus ihrer Stadt, die sie so noch nie gesehen hat. „Die Lage ist sehr ernst, praktisch über Nacht wurden mehrere hunderttausend Menschen arbeitslos.“ Es gebe auch strenge Ausgangsbeschränkungen, doch in New York würden die meisten in Hochhäusern leben. „Selten gibt es Balkone, geschweige denn Gärten.“

„Die New Yorker halten zusammen“

Die Absolventin der Tourismusschule in Villach arbeitet in einem Luxushotel in Manhattan. Der Tourismus ist auch hier zusammengebrochen, viele Geschäfte sind geschlossen. „Ich lebe mit meinem Mann und meinen zwei Kindern in Queens. Es ist relativ ruhig, der einzige Lärm kommt von den Sirenen der Rettungswägen und den Rettungshubschraubern. Das geht Tag und Nacht so, es ist bedrückend.“

Mit ihrem Ehemann versucht Andrea Conforme-Fauland die beiden Kleinkinder in der Wohnung bei Laune zu halten. Im Freien gibt es kaum mehr Möglichkeiten, sich auszutoben. Trotz dieser Situation versucht die Kärntnerin optimistisch zu bleiben. „Die New Yorker halten zusammen, es gibt viele Onlineangebote, viele Restaurants kochen etwa für die Spitalsangestellten, alle arbeiten wirklich zusammen und das gibt uns Kraft.“

„Wir hören Radio Kärnten“

Der für Mai geplante Heimatbesuch in Bad Kleinkirchheim muss jetzt wegen der Coronavirus-Krise warten. "Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, wir genießen die gemeinsame Zeit, es wird viel gekocht, wir hören Radio Kärnten und ich versuche meinen Kindern Kärntner Lieder beizubringen. Für ihre Familie zu Hause in Bad Kleinkirchheim hat die Kärntnerin eine Botschaft: „Passt gut auf euch auf, bleibt gesund. Wir können es kaum erwarten, euch wieder zu sehen.“