Chronik

Betrugsfälle rund um Coronakrise steigen

Die Corona-Krise nutzen immer mehr Internetbetrüger, um in dieser Zeit, in der viele Menschen Angst haben und unsicherer sind als sonst, Profit zu erwirtschaften. Täglich kommen Polizeimeldungen, wonach wieder Menschen tausende Euro verloren haben, zum Beispiel durch die Weitergabe von geheimen Daten im Internet.

Derzeit werden Personen per Telefon kontaktiert, angeblich von Microsoft. „Machen Sie ihren Computer an, und geben Sie mir Bescheid“ sagt der unbekannte Anrufer in gebrochenem Deutsch. Der Mann mit leicht indischem Akzent, gibt an, Mitarbeiter der Firma Microsoft zu sein und alle Probleme lösen zu können, dafür brauche er aber nur ein paar Daten.

Die Nummer, mit der der Internetbetrüger anruft, ist viel länger als sonst und kann – wie sich später herausstellt – nicht zurückgerufen werden. Er verspricht, den Computer auch gegen das Coronavirus schützen zu können.

Der Fakeanruf zum Nachhören

ORF Kärnten-Redakteur Peter Matha, der zufällig am Donnerstag diesen Anruf erhielt, schnitt das Gespräch mit dem vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiter mit. Hier hören Sie den Mitschnitt.

Leichtgläubigkeit wird ausgenutzt

Die Zeit der Coronakrise würden jetzt vermehrt Internetbetrüger nutzen, um bei Vielen gerade jetzt die Leichtgläubigkeit und Unsicherheit auszunutzen, sagt Datenschutzexperte Ludwig Notsch aus Klagenfurt.

Vorsicht sei auch bei Phishingmails geboten, die auf den ersten Blick vertrauenswürdig aussehen und zum Beispiel vortäuschen, von großen bekannten Firmen zu stammen. Sobald diese geöffnet würden, hätten Internetbetrüger schon Zugriff auf sensible Daten auf den Rechnern, sagt der Internetjurist und Datenschutzexperte.

Experte: Schutzprogramme und Apps können helfen

Daher sollte man lieber auf Nummer sicher gehen und bei Unbekannten Anrufern auflegen und E-Mails dieser Art löschen, denn „sie versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Es genügt, den Hausverstand einzuschalten und zu sagen: Was es vor Corona nicht gegeben hat, gibt es jetzt auch nicht.“ Große Unternehmen würden außerdem nicht bei Privatpersonen anrufen und solche sensiblen Daten abfragen. Wichtig sei auch, die Virenschutzprogramme auf den Computern zu aktualisieren. Auch Apps würden bereits ihre Telefone vor Betrügern warnen, da diese Nummern herausgefiltert werden könnten, sag Internetjurist Ludwig Notsch.

Cyberangriffe auf Teleworker

Das ist aber nicht die einzige Gefahr, die in der derzeitigen Ausnahmesituation droht. So warnen Experten die neuen Teleworker davor, E-Mails mit „Corona“ im Betreff erst genau zu prüfen. Denn die Telearbeitsplätze mussten binnen kürzester Zeit eingerichtet werden, viele Menschen arbeiten in privaten W-Lan-Netzen mit privaten PCs oder Smartphones, die mit ihren Firmennetzen verbunden sind – mehr dazu in Warnung vor Cyberangriffen (fm4.ORF.at).

Falsche Rauchmelder-Kontrolleure unterwegs

Der Polizei liegen auch mehrere Anzeigen vor, wonach unbekannte Personen im Stadtgebiet von Klagenfurt bei vorwiegend älteren Personen an der Eingangstüre läuten. Sie geben vor, aufgrund der derzeitigen Coronasituation die Brandmelder kontrollieren zu müssen und versuchen so, sich Zutritt zu den Wohnungen zu verschaffen.

Derzeit gibt es noch keine Geschädigte, die Polizei bittet aber, Wachsam zu sein. Es gibt keine Kontrolle der Rauchmelder aufgrund der Coronakrise. Die Stadtwerke Klagenfurt stellen klar, dass sie die Kontrollen der Rauchwarnmelder, die bei den jeweiligen Wohnungen mit einem Aushang bekannt gegeben werden, derzeit nicht stattfinden. Die nächsten Termine sind derzeit für Mitte April geplant.

Im Zweifel Stadtwerke anrufen

Auch diese Termine werden seitens der Stadtwerke Klagenfurt wieder mit einem Aushang rechtzeitig bekannt gegeben. Bei Unsicherheiten und Unklarheiten kann man sich telefonisch bei den Stadtwerken Klagenfurt unter +43 463 521 800 melden. Betroffene Kundinnen und Kunden sollen den Vorfall bitte gleich unter 133 an die Polizei melden und Anzeige erstatten.