Theo Kelz
APA/GERT EGGENBERGER
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Chronik

Seit 20 Jahren mit neuen Händen

Vor 20 Jahren wurden dem Kärntner Polizisten Theo Kelz an der Innsbrucker Universitätsklinik zwei neue Hände angenäht. Die medizinische Meisterleistung machte damals weltweit Schlagzeilen. Eine Rohrbombe hatte 1994 dem Klagenfurter Polizisten die Hände zerfetzt.

Er könne sich noch ganz genau an den Moment erinnern, als die Rohrbombe des Bombenattentäters Franz Fuchs im August 1994 am Flughafen Klagenfurt in seinen Händen explodierte. „Um Gottes willen, jetzt sind meine Hände weg!“ Er habe Franz Fuchs aber nie verflucht, sagte er Jahre nach der Explosion in einem ORF-Interview.

Theo Kelz
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Theo Kelz lebt seit Jahren mit fremden Händen

5.000 Therapiestunden

Zunächst wurden dem Klagenfurter Polizisten Handprothesen angepasst, mit denen er lernte, seinen Alltag zu meistern. „Ich wollte aber immer neue Hände.“ Sechs Jahre nach der Explosion erfüllte ihm dann die Universitätsklinik Innsbruck den Wunsch. In einer knapp 20-stündigen Operation wurden Theo Kelz die Hände eines Toten transplantiert.

Die Operation sorgte damals weltweit für Aufsehen, mehr dazu auch in tirol.orf.at Was folgten waren harte Wochen und Monate für Theo Kelz. „Ich brauchte sechs Monate, bis ich ein Blatt Papier aufheben konnte“, so Theo Kelz im ORF-Interview. 5.000 Therapiestunden absolvierte der Polizist.

Mit dem Motorrad auf Weltreise

Wenige Jahre nach der spektakulären Operation konnte Theo Kelz auch seiner großen Leidenschaft, dem Motorradfahren, wieder nach gehen. Er fuhr 16.000 Kilometer quer durch die Welt. Motorradfahren sei die beste Therapie für ihn, sagte er. „Die feinen Vibrationen wirken wahre Wunder.“

Theo Kelz mit seinem Motorrad
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Theo Kelz fuhr tausende Kilometer mit seinem Motorrad – mit Prothesen und später mit seinen neuen Händen

Auf seiner Reise durch die Welt half Theo Kelz auch anderen Menschen, etwa einem jungen Mann aus Tansania, der mit einem verkrümmten Bein auf die Welt kam. Dem jungen Tansanier wurde in Österreich eine Prothese angefertigt, mit der er lernte, wieder zu gehen.