Biene auf gelber Blüte
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Tiere

Bienen fliegen heuer früher

Der milde Winter hat auch Auswirkungen auf das Leben der Bienenvölker. Sie beginnen früher zu fliegen. Die Imker sind aber dennoch gefordert, falls es wieder kalt wird oder Schnee kommt. Dann könnte das Futter knapp werden und die Bienen müssen gefüttert werden.

Elisabeth Thurner, Obfrau des Landesverbandes für Bienenzucht, sagte, heuer habe es mit den warmen Temperaturen schon sehr früh angefangen. Das sei für die Bienen kein Nachteil, denn je wärmer es sei, desto früher gebe es Nahrung. Da können die Bienen aus dem Vollen schöpfen. „Man muss darauf achten, dass genug Futter vorhanden ist, wenn sie so früh starten. Sie brauchen dann umso mehr Futter. Wenn es witterungsbedingt wieder zu einem Stopp kommt, muss Futter vorhanden sein.“

Immer mehr Frauen in der Imkerei

In den letzten Jahren zeigte sich, dass Imkerei wieder im Trend liegt, es gibt auch immer mehr Frauen: „Es gibt große Nachfrage und Interesse an den Bienen. Viel Jugend und Frauen interessieren sich dafür.“ Während der Schwarmzeit werde es noch spannender, viel hänge von der Witterung ab. Wenn eine Trachtlücke komme und eine Blüte ausfalle, komme es zu vermehrtem Schwarmverhalten. "Der Imker muss halt versuchen, sich in die Bienen hineinzuversetzen und rechtzeitig reagieren, so Thurner.

Bienenstock auf einem Hoteldach in Laibach
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Bienenstock

Der Landesverband will schon Kinder für die wichtige Arbeit mit Bienen begeistern: „Da gibt es viele Bewegungen in dieser Richtung, dass man es in Kindergärten und Schulen bring. Das Interesse ist ja da, auch bei den Kleinsten, aber es wird oft zu wenig praxisnah angeboten“, sagte Thurner.

„Wissen ist alles“

Arno Kronhofer ist Lehrreferent an der Kärntner Imkerschule in Ochsendorf bei Pischeldorf: „In der Imkerei ist Wissen alles. Wer weiß, wie man mit den kleinen Tieren umgeht, wird Erfolg haben. Die Umweltbedingungen ändern sich ständig. Wir erleben heuer einen milden Winter, das ist eine Herausforderung für die Imker, denn im einen Jahr gibt es einen strengen Winter mit viel Schnee und Frosttagen, wo die Bienen nicht aus den Stöcken können. Heuer konnten sie fast durchfliegen.“ In den Kursen bekommen die Jungimker ein Gefühl dafür, was sie tun müssen, um die Bienen gut durchs Jahr zu bringen.

Die Kurse an der Imkerschule laufen oft von März bis Oktober, wo man alles durchspiele, was passieren könne und auch gleich in der Praxis erprobe, so Kronhofer. „Wenn es im März noch schneit oder auch April und Mai durchwachsen sind, haben wir eine Fotobeute geschaffen. Der Bienenstock ist echt, die Bienen werden durch Fotos dargestellt, aber sehr echt und gut ausgefertigt. Die Imker haben das Gefühl, am offenen Bienenstock zu arbeiten.“ "Beute bedeutet Bienenstock, Anm.).

Es geht um mehr als Honig

Jeder Imker hat eine große Verantwortung für die Tiere, sie sind auch für die Bestäubung sehr wichtig: „Nur, wer die Leidenschaft mitbringt und vor dem Hintergrund, dass er Bienen auf dem eigenen Obstbaum sehen will, ist der Richtige. Wer nur Honig haben will, wird langfristig keinen Erfolg haben.“ Imker wissen, wann welche Bäume oder Sträucher blühen, er kennt die Abfolge. „Imkerei beginnt mit der Blüte und endet im Herbst“.