Pasterze im Juni
ORF/Elke Sommer
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Tiere

Raubwild im Nationalpark nicht willkommen

Im Nationalpark Hohe Tauern ist Raubwild künftig nicht mehr willkommen. Das wurde ausdrücklich im neuen Jagdübereinkommen zwischen Politik, Jägerschaft und Grundstücksbesitzern berücksichtigt. Raubtiere sind von „erhaltenden und unterstützenden Maßnahmen“ in den Nationalparkrevieren ausgenommen.

Wölfe und Bären würden sich nicht an Reviergrenzen halten, so Jagdreferent Martin Gruber (ÖVP). Daher sei auch im Nationalpark ein aktives Wildtiermanagement in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft notwendig. Bär und Wolf, aber auch anderes Raubwild wie Luchs, Goldschakal und Fischotter sind im Nationalpark Hohe Tauern nicht willkommen. Im neuen Jagdübereinkommen zwischen Politik, Jägerschaft und Grundstücksbesitzern sind diese Wildarten deshalb namentlich von den Erhaltungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen im Nationalpark ausgenommen.

Jagdbeirat wird eingerichtet

Das heißt, auch wissenschaftliche Untersuchungen und Gelder werden nicht in diese Tierarten investiert. Sie werden allerdings weder bejagt noch vergrämt. Nicht betroffen sind die laufenden Projekte für Bartgeier und Steinböcke. In der Vertragsvereinbarung sind auch die Grundbesitzer miteinbezogen. Das sei ein wichtiges Signal für die Zusammenarbeit von Jagd, Landwirtschaft und Naturschutz, so Gruber. Für die Beratung des Kärntner Nationalparkfonds wird ein Jagdbeirat aus elf Personen eingerichtet. In diesem Beirat sind ab sofort auch die Grundbesitzer vertreten. Das Übereinkommen gilt bis 2030.

Nationalparkdirektor übt Kritik

Nationalparkdirektor Peter Rupitsch hat das Übereinkommen nicht unterschrieben. Grund dafür ist, dass Beutegreifer wie Wolf, Bär, Luchs, Goldschakal und Fischotter namentlich von den Erhaltungs- und Wiederansiedlungsmaßnahmen im Nationalpark ausgenommen sind. Dieses Jagdübereinkommen sei ein falsches Signal, so Rupitsch. Er sieht darin einen Widerspruch zum Nationalpark-Gedanken und glaubt, dass „das letzte Wort in dieser Causa noch nicht gesprochen“ sei. Vielleicht sei das Ganze etwas übereilt überzeichnet worden. Es gebe auch noch einige andere Punkte, die im Jagdübereinkommen zu hinterfragen seien, so Rupitsch.