Am Donnerstag machte sich Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gemeinsam mit Vertretern des Bundesministeriums für Kultur und das Bundesdenkmalamt ein Bild von der Lage, nun wird an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet, heißt es. Für die Besitzer-Familie Gorgasser ist es ein Umbau, der längst fällig ist. Schimmel, fehlende Heizung und vom Holzwurm zerfressene Wände setzten der fünfköpfigen Familie zu, dann wurde auch noch eine erhöhte Radonbelastung festgestellt.

Jugendamt schaltete sich ein
Im vergangenen Jahr schaltete sich wegen der schwierigen Verhältnisse auch noch das Jugendamt ein, Kindesentziehung drohte. Die ist nun, nach mehreren Kontrollen des Jugendamtes und der Umsetzung zur Verbesserung der Situation für die Kinder vom Tisch, heißt es von der zuständigen Abteilung des Landes.
Lokalaugenschein durch Landeshauptmann
Die Bausubstanz des Hauses braucht dringend eine Erneuerung. Doch die Neubaupläne der Familie wurden vom Denkmalamt abgelehnt, umgekehrt war ein Umbau, wie es sich das Denkmalamt vorgestellte, für die Familie nicht finanzierbar, die Situation wurde immer vertrackter.

Deswegen nun der hohe Besuch von Landeshauptmann Peter Kaiser und dem Sektionschef für Kunst und Kultur im Ministerium. Zwei Stunden dauerte der Lokalaugenschein. Das Ergebnis: „Lösung ist noch keine in Sicht, wir sind noch bzw. sind wieder in Verhandlung“, so Hofbesitzer Christian Gorgasser. „In zwei Stunden kann man keine Lösungen produzieren über Dinge, die in das 15. Jahrhundert zurückgehen. Sie können aber sicher sein, dass wir alles tun und dass es auch menschlich zwischen den Beteiligten klappt und das ist ein entscheidender Schritt vorher und wir werden eine Lösung zustande bringen“, sagt Landeshauptmann Kaiser.

Abriss vermutlich vom Tisch
Auch der Präsident des Bundesdenkmalamtes, Christoph Bazil war dabei, und sagte nur so viel: „Ich verstehe, dass die Familie Gorgasser rasch eine Lösung braucht. Es gibt gute Ideen, aber noch keine fertige Lösung, das geht auch nicht so schnell. Das ist ein Verfahren, das sich über lange Jahre hinzieht. Zu lange, das finde ich auch. Es geht darum, dass die Familie in diesem Haus leben kann, Denkmäler sind eben auch Orte, in denen Menschen leben sollen und das auf einem zeitgemäßen Niveau. Das ist der Auftrag des Bundesdenkmalamtes, das mitzutragen“, so Bazil.
Damit scheint zumindest ein Abriss des Hauses, wie er auch diskutiert wurde, vom Tisch. Noch im heurigen Jahr hofft man in der Causa auf eine gemeinsame Einigung.