Eine Frau bezahlt in einem Geschäft
ORF.at/Dominique Hammer
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Wirtschaft

Kärntner Einzelhandel zieht positive Bilanz

Im Vorjahr konnte ein Umsatzplus von 1,7 Prozent erzielt werden. Ungetrübt ist die Freude aber nicht, denn der Handel steht vor zahlreichen Herausforderungen – die zunehmende Digitalisierung ist nur eine von ihnen. Mit mehr als 7.000 Unternehmen ist der Handel eine der wichtigsten Branchen der Kärntner Wirtschaft.

Kaum ein Bereich in der Wirtschaft ist so stark von technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen betroffen wie der Handel. Um Trends zu erkennen befragt die Wirtschaftskammer monatlich hunderte Unternehmen. Ein Drittel der Kärntner Unternehmen hat demnach Umsatzzuwächse verzeichnet, bei einem weiteren Drittel gab es immerhin eine stabile Umsatzentwicklung. Beim dritten Drittel gab es Umsatzrückgänge. Damit hat sich Kärntens Handel 2019 dynamischer entwickelt als in den Jahren zuvor.

Einzelhandel entwickelte sich dynamischer

Die Konjunkturprognose für das laufende Jahr ist zwar gedämpft, für den Handel sollte das aber nicht ganz so zutreffen, meint Wolfgang Ziniel von der Forschung Austria für Kleine und Mittlere Unternehmen. „85 Prozent der Unternehmer rechnen mit einem stabilen Geschäftsverlauf, fünf Prozent erwarten sich eine Verbesserung und zehn Prozent gehen davon aus, dass sie die Umsätze heuer nicht halten können.“

Generell hat sich der Einzelhandel in Kärnten im Vorjahr dynamischer entwickelt als gesamt-österreichisch gesehen, so Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Kärntner Wirtschaftskammer: „Wir waren in den letzten beiden Jahren im österreichweiten Vergleich mit den andern Bundesländern Wachstumssieger. Gründe dafür einerseits ein gewisser Aufholbedarf und wahrscheinlich auch eine Investitionssicherheit, die Ausschlag dazu gegeben hat, das Firmen in den vergangenen beiden Jahren überdurchschnittlich stark an Wachstum zugelegt haben.“

Bessere Chancen wenn man auch online anbietet

Profitiert haben vor allem die Händler für Baustoffe und Heimwerkerbedarf. Stetig im Steigen ist der Online Handel. 2019 ist das online Geschäft um sechs Prozent gestiegen. „Die Digitalisierungsrate ist natürlich unterschiedlich. Dort sind gewisse Branchen begünstigt, dass die Digitalisierung noch nicht so stark ist. Bestes Ergebnis in der Non-Digitalisierung hat der Lebensmittelhandel, weil die Frischeprodukte so dominant sind“, so Nikolaus Gstettner, Spartengeschäftsführer in der Wirtschaftskammer.

Erkennbar sei, wer auch im online Handel tätig ist, hat bessere Chancen am Markt bestehen zu können. Da müsse es auch verstärkt von Seiten der Wirtschaft Überzeugungsarbeit geleistet werden, um die Händler zukunftsfit zu machen.