Großen Bedarf gibt es im Bereich der Strahlentherapie. Hier gibt es wenige Fachärzte und wenige Abteilungen, in denen man ausgebildet werden kann, sagt die Präsidentin der Kärntner Ärztekammer, Petra Preiss. Auch Anästhesisten seien sehr gefragt, denn hier habe sich das Tätigkeitsfeld im Laufe der Jahrzehnte massiv verändert. Sie sind auch im Bereich der Schmerztherapie, Palliativmedizin und des Notarztwesens tätig.
Viel zu wenige Jugendpsychiater
Auch Jugendpsychiater werden dringend gesucht, sagt Preiss: „Das ist ein Fach, wo wir in ganz Österreich einen extremen Mangel haben und jeder mit dieser Ausbildung anfangen könnte.“ Pathologen werden auch immer gesucht. Grund dafür sei aber nicht der Kontakt mit Toten, so Preiss, das sei nur ein verschwindend kleiner Teil der Arbeit: „Es muss jemand mögen, dass er keinen Kontakt mit Patienten sondern mit Material und Untersuchungen hat. Das ist nicht jedermanns Sache.“
Auch den viel zitierten Nachwuchsmangel im Bereich der praktischen Ärzte gibt es. Momentan stehen 48 Jungmediziner in Ausbildung für die Allgemeinmedizin, der Großteil davon wird aber kaum als Praktischer Arzt arbeiten, da locken andere Stellen: „Ein Teil macht die Allgemeinmedizinerausbildung, aber nicht fertig, sondern wechselt dann in die Facharztausbildung. Ein Teil macht die Ausbildung fertig, wechselt aber dann in Forschung oder Pharma. Nur ein geringer Teil übt den Beruf Allgemeinmediziner aus.“
Kein Mangel an Haut- und Augenärzten
Medizin ist ein langes Studium mit einer Mindeststudiendauer von sechs Jahren, dann folgt noch die praktische Ausbildung. So sind für Allgemeinmediziner 36 Monate Spitalsturnus und sechs Monate Lehrpraxis angesagt. Alle Facharztausbildungen dauern sechs Jahre.
Besonders beliebte Facharztausbildungen sind unter anderem Dermatologie, Augenarzt und die Innere Medizin. Hier gibt es keinen Nachwuchsmangel.