Er war der Überraschungsmann am Ganslernhang: Adrian Pertl. Der Kärntner katapultierte sich mit der Startnummer 73 unter die Top 10. Er kam damit in seinem erst fünften Weltcup-Slalom erstmals in die Punkteränge, und das ausgerechnet auf dem schwierigen Ganslernhang. „Unglaublich! Der Lauf war okay, aber vom Gefühl her nicht wirklich gut. Ich war überrascht, dass ich so lange in der Führungsposition sitzen durfte“, sagte der 23-Jährige aus der Ortschaft Schuss in der Gemeinde Reichenau, der sich im ORF-Interview erst einmal vorstellen musste. „Adrian Pertl, 23, aus Ebene Reichenau in Kärnten“
„Wollte, dass Grün aufleuchtet“
Es sei in den vergangenen Rennen schon recht knapp gewesen, nun sei es sich endlich mit der Finalqualifikation ausgegangen. „Ich kann das selber gar nicht so recht glauben. Das ist ein Wahnsinn.“ Dabei sei ihm der zweite Durchgang gar nicht so schnell vorgekommen, wie er im ORF-Interview sagte. Warum ihm der Traumlauf gerade am schwierigen Ganslernhang glückte, wird er gefragt. „Meine Familie ist da und auch meine Freunde und natürlich die zigtausenden Leute. Ich wollte einfach, dass Grün aufleuchtet, das habe ich zum Glück geschafft.“
Wer bin ich?
Erster Vorstellungstermin im ORF: „Adrian Pertl, 23 Jahre, Ebene Reichenau“, der junge Kärntner im Interview mit Rainer Pariasek.
Weltcup-Debüt in Schladming
Adrian Pertl startet für den WSV Reichenau-Turracher Höhe. Er bestritt mit 15 Jahren seine ersten FIS-Rennen. 2013 wurde er in den Nationalkader des ÖSV aufgenommen. Sein Europacup-Debüt gab er im Jänner 2016 in Radstadt. Im Februar 2017 nahm er an der Juniorenweltmeisterschaft in Åre teil, wo er nach Rang sieben im Riesenslalom die Goldmedaille in seiner Paradedisziplin Slalom gewann. Im selben Jahr wurde er österreichischer Jugendmeister im Riesenslalom. Am 23. Jänner 2018 gab Pertl beim Nightrace in Schladming sein Weltcup-Debüt.
Das Skifahren wird im Elternhaus von Adrian Pertl großgeschrieben, es gibt einen eigenen Serviceraum, der seit seinen Kinderrennen in Gebrauch ist. Vater Egon schliff die Kanten für den Sohn.
„Jetzt wurde Adrian belohnt“
Auch die Präsidentin des Kärntner Landeskiverbandes Claudia Strobl zollte dem 23-Jährigen Respekt. „Ich bewundere ihn, er hatte keine leichte Zeit, denn er hatte in den vergangenen zwei Jahren eine Durststrecke hinter sich. Aber jetzt wurde er belohnt und konnte zeigen, was er kann“, so Claudia Strobl.