Andreas Kleewein von BirdLife sagte über die Exoten aus fernen Ländern: „Neozoen sind Tiere, die nach 1492 von Menschen in andere Gebiete als ihre heimischen eingeschleppt wurden.“ Ungefähr 150 Arten weltweit umfasst die Entenfamilie, dazu zählen auch Schwäne als die größten Vertreter, aber auch Gänse und Säger.
In Kärnten sind Mittel-, Zwerg- und Gänsesäger zu finden, sie alle zählen zu den heimischen Entenarten, so Kleewein: „Die Säger sehen lustig aus, sie haben einen kleinen Schopf am Kopf und beim Schnabel richtig feste Zacken. Sie ernähren sich von Fischen und wenn sie danach tauchen und einen erbeuten, soll der Fisch nicht wieder herausrutschen.“
Winter gute Zeit für Vogelbeobachtung
Der Winter ist eine gute Zeit, um Wasservögel zu beobachten, sagte Kleewein. Denn wenn sich die Wasserflächen durch Eis verkleinern halten sich die Tiere in kleineren Gebieten auf, man könne sie leichter beobachten. Andererseits sei das Laub von Gebüsch und Bäumen gefallen, sodass man die Tiere besser sehen könne.
Der Trauerschwan hatte von allen eingeschleppten Entenvögeln den weitesten Weg: „Er stammt aus Tasmanien und Südaustralien und wurde als Parkvogel nach Europa gebracht.“ Der Trauerschwan hat seinen Namen aufgrund seines kohlrabenschwarzen Gefieders. Der Schnabel ist knallrot: „Ein sehr attraktiver Vogel, in Kärnten gibt es aber nur wenige, nur ein bis zwei Stück“, so Kleewein.
Auch Höckerschwan eingeschleppt
Aber auch der Höckerschwan ist hier nicht heimisch. Er kommt ursprünglich aus Nordeuropa und wurde 1880 in Österreich als Parkvogel eingesetzt: „In Kärnten sind die ersten Nachweise in den 1940er Jahren angesiedelt. Auch hier wollte man diesen Schwan als Ziervogel ansiedeln. Dazu hat man ihm sogar die Flügel gestutzt.“ Der Höckerschwan etablierte sich bald, mittlerweile gibt es einen Bestand zwischen 600 und 800 Tieren. „Auch der Singschwan ist in Kärnten anzutreffen, er ist in Mitteleuropa heimisch, weil er hier den Winter verbringt. Er unterscheidet sich vom Höckerschwan durch den gelben Schnabel. Der des Höckerschwans ist orange.“
Mandrinente zierte Parkgewässer
Ein weiteres sehr attraktives Tier ist die Mandarinente kommt. Wie es der Name vermuten lässt, ursprünglich aus Asien. Bereits 1828 wurde sie erstmals nach England eingeschleppt: „Sie hat schon zweimal in Kärnten gebrütet, das ist eine absolute Ausnahme. Sie hat viele Farben und eine senkrecht nach oben gerichtete Schwungfeder in orange. Sie hat auch Federn, die aussehen, wie ein Vollbart.“ Von der Mandarinente sind in Kärnten zirka sechs Tiere anzutreffen. Sie leben in den unterschiedlichsten Gewässern und fliegen von einem Gewässer zum anderen.
Nilgänse gibt es in Kärnten ebenfalls. Sie sind ursprünglich in Ostafrika heimisch: „Die Nilgans hat Zentraleuropa komplett erobert. In Kärnten ist sie seit drei Jahren, etwa am Wörthersee.“ ie Nilgans kann jedoch zum Problem werden, wie zum Beispiel in Deutschland, denn sie sei sehr aggressiv. Gegenüber der heimischen Stockente könne sie die Jungvögel angreifen. „Man muss immer beobachten, wie sich eine fremde Art verhält.“
Nilgans größer als heimische Enten
In Kärnten sind jedoch erst vier Exemplare nachgewiesen worden, zwei Tiere zum Beispiel am Wörther See und die beiden anderen auf den Drau Stauseen. Still- und Fließgewässer seien für diese Entenart interessant. „Die Nilgans hat ein rostbraunes bis grau-helles Gefieder, um die Augen eine rötliche Färbung. Sie ist deutlich größer als die heimischen Enten.“
Aus Grönland nach Mitteleuropa eingeschleppt wurde die Weißwangengans. In Kärnten ist sie bis jetzt nur sehr selten anzutreffen: "Sie hat eine große, weiße Wange und einen langen schwarzen Hals und gräulichem Gefieder am Körper.