Blick aufs Eis kurz bevor es bricht
ORF
ORF
Chronik

Im Eis eingebrochen: „Haben Glück gehabt“

Ein Eisläufer hat sich am Samstag auf die viel zu dünne Eisdecke des Keutschacher Sees gewagt und ist eingebrochen. Auch ein Ersthelfer brach im Eis ein, konnte sich aber mit einem Eispickel retten und half dem anderen ans Ufer: „Wir haben Glück gehabt“.

Der Unfall ereignete sich laut Polizei am Samstagvormittag in Plaschischen, etwa 50 Meter vom Ostufer entfernt. Der 50 Jahre alte Klagenfurter brach auf der viel zu dünnen Eisdecke des Keutschacher Sees ein. Ein Augenzeuge eilte dem Eisläufer vom Ufer aus zu Hilfe, brach dann aber selbst ein. Der Mann möchte anonym bleiben: „Ich war am Ufer, als ich die Hilfeschreie hörte. Ich bin mit meiner Windjacke hingerobbt und dem Mann diese hingeschmissen – das sind nicht mehr als zweieinhalb Meter und habe versucht, den Mann herauszubekommen. Leider war das eis dann auch unter mir weg.“

Mit Eispickel zurück aufs Eis gezogen

Zum Glück führte der Klagenfurter einen Eispickel mit. Er warf diesen dem 61-jährigen Ersthelfer zu. Dem Mann gelang es, damit wieder aus dem Wasser und auf das Eis zu kommen. „Beim zweiten Versuch mit der Windjacke hat es schließlich von der anderen Seite geklappt.“

Der Retter zog den 50-Jährigen aus dem eiskalten Wasser, das an dieser Stelle etwa „sieben bis acht Meter tief“ sei. Es hätte also weit Schlimmeres passieren können. Dazu der Retter: „Denken wir nicht darüber nach, wir haben Glück gehabt.“

Auch die Wasserrettung und die Feuerwehr Keutschach sowie der Polizeihubschrauber standen im Einsatz.

Wasserrettung: Nie ohne Hilfsmittel für Rettung aufs Eis

Beide Männer blieben unverletzt. Johannes Spitzer von der Wasserrettung Keutschach: „Ich rate jedem davon ab, ohne Hilfsmittel auf das Eis zu steigen um jemandem zu Hilfe zu eilen, weil man sich dadurch auch selbst in Lebensgefahr begibt.“

Solche lebenssichernden Rettungs-Geräte können eine Leiter, ein Seil oder ein Rescue Board sein. Der See war zum Unfallzeitpunkt nicht für den Eislaufbetrieb freigegeben. Spitzer: „Der See verfügt über keine geschlossene Eisdecke, man begibt sich selbst in Lebensgefahr.“ Vom Eislaufen am Keutschacher See ist also jedenfalls abzuraten.