Igel
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Der Igel als winterlicher Untermieter

Der Igel ist ein Wildtier, das in der kalten Jahreszeit einen Winterschlaf hält. Es kommt allerdings nicht selten vor, dass das stachelige Tierchen diesen Schlaf unterbricht und im Garten herumspaziert. Oder der Igel hat den Winterschlaf sozusagen verschlafen und wird über die kalten Wintertage von uns Menschen betreut.

Igel sind geschützte Wildtiere und halten Winterschlaf. Manchmal kann es vorkommen, dass vor allem Jungtiere nicht genug Fettreserven haben und plötzlich auch in der kalten Jahreszeit auftauchen: "Sie sind oft erst im August oder September geborgen, befinden sich im Wachstum und nutzen es bis zum Schluss aus, um sich eine Fettschicht anzufressen, so Igelexpertin Carmen Hebein.

„Füttern, pflegen und aufpäppeln“

Wenn man so einen Igel findet, könne sein Gewicht leicht unter 700 Gramm liegen. „Dann kann man ihn mit nach Hause nehmen und über den Winter pflegen, füttern, aufpäppeln“, so Hebein.

Der stachelige Findling sollte keinesfalls Milch bekommen, Katzenfutter hingegen würde ihnen sehr zusagen. „Man kann natürlich auch Mehlwürmer besorgen und braucht einen Bereich, wo sie sich ungestört aufhalten können. Vielleicht hat man ja ein Gartenhaus oder einen Unterschlupf, wo es nicht zu warm und nicht zu kalt ist.“

Igelbaby
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Katzenfutter eignet sich auch zur Igelaufzucht

Stacheln verhindern Winterfellbildung

Es sei keine so gute Idee, zu versuchen, den Igel streicheln zu können. „Aber man kann ihn problemlos aufheben. Er gewöhnt sich auch an den Menschen, wenn man ihn pflegt.“ Seine Stacheln erschweren für den Igel auch den Winterschlaf: „Er kann sich dadurch kein wärmendes Winterfell zulegen. Die Stacheln sind keine gute Wärmeisolierung.“

Aber sie haben durchaus einen Zweck, so Hebein: „Sie dienen der Verteidigung bzw. als Schutz für sie. Wenn ein ausgewachsener Igel die Stacheln aufstellt und mit einem Körper eine Kugel macht, hat ein Feind – wie ein Fuchs ode ein Hund, der ihn beschnuppern will – keine Chance.“

Halb eingerollter Igel
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Igel in Abwehrstellung

Nach April sollte Untermiete enden

Ein Igel im Garten bringe laut der Expertin auch Vorteile, da die Tiere unter dem Jahr alles Mögliche fressen, zum Beispiel Insekten, Spinnen und Kleintiere wie Schnecken: „Er sollte in jedem Hausgarten, der ein Naturgarten ist, nicht fehlen.“

Bis April darf die „Untermiete“ beim Menschen dauern: „Es ist ein Wilddtier und es gehört in die Natur. Man kann ihn ja immer wieder raus lassen und eine Futterstelle draußen anbieten.“