Es steht im Programm der neuen türkis/grünen Bundesregierung – dass die duale Ausbildung von der Lehre bis zum Meister weiter aufgewertet werden soll. Demnach soll künftig auch der Meistertitel, wie bisher akademische Grade, in offiziellen Dokumenten und somit auch im Namen geführt werden dürfen.
WK-Präsident: Umsetzung ab Anfang nächsten Jahres
Für Jürgen Mandl, den Präsidenten der Wirtschaftskammer Kärnten, sei dies ein längst fälliger Schritt. Es gehe um die Aufwertung der Lehre: „Wenn ich heute eine duale Ausbildung und zum Schluss den Meister mache sind das Menschen, die mit deren Expertise und Ausbildungsgrad überall gefragt sind. Das soll auch gesellschaftlich anerkannt werden.“
Bei diesem Vorhaben fehle aber noch fehlt die legistische Umsetzung, so Mandl. Er hoffe, dass Anfang nächsten Jahres – mit der Unterstützung der Bundesregierung – mit der Umsetzung begonnen werden könne.
Uni-Rektor: Pragmatische Lösung mit Maß und Ziel
Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt, befürwortet das grundsätzlich. Man müsse aber darauf achten, dass beim Titel draufsteht, was drinnen steckt. Die Unverwechselbarkeit sei wesentlich: „Ich halte den von Deutschland eingeschlagenen Weg der Bezeichnung Bachelor Professional und Master Professional für wesentlich problematischer, als die Lösung, die für Österreich im Regierungsprogramm vorgeschlagen wurde. Universitäres, hochschulisches Studium und Berufserfahrung seien nicht das Gleiche. Gerade wenn es um praktische Fragen des Transfers und der Anschlüsse von Bildungslaufbahnen geht entstehen naturgemäß Probleme.“
Es gehe um die Durchlässigkeit. Der jetzt eingeschlagene Weg erscheine Vitouch für Österreich eine pragmatische Lösung „mit Augenmaß und Maß und Ziel“ zu sein.
Europäische Vergleichbarkeit als Ziel
Die Gleichstellung von Bachelorabsolventen, Handwerksmeistern und Ingenieuren ist im Nationalen Qualifikationsrahmen bereits seit vergangenem Jahr geregelt. Dabei geht es auch darum, dass Fertigkeiten und Qualifikationen in verschiedenen Ländern – national und europäisch gesehen – vergleichen zu können.