Allgemeinmedeziner Harald Scheicher sagte zum Schild in seiner Praxis, einerseits sei das Händeschütteln eine kulturelle Angelegenheit, die den Kindern beigebracht werde. Aber aus medizinischer Sicht sei es Winter vollkommen unsinnig. „Gerade in einer Ordination mit kranken Patienten, die husten und schnupfen. Meistens wird in die Hand gehustet und die wird dann freundlich dem nächsten gegeben. Das ist eine Hauptquelle der Infektion.“
Händewaschen sei wichtig, aber es sei noch wichtiger, in medizinischen Einrichtungen keine Hand zu geben. „Wenn man als Arzt jedem Patienten die Hand gibt, muss man sich dauernd waschen, was nicht gut für die Haut ist, oder trägt selbst zur Übertragung bei, denn wenn jemand nur zum Blutdruckmessen kommt, steckt man ihn mit der Erkältung an.“
Türklinken kein großes Problem
Was die Türklinken betreffe, so werden sie desinfiziert, so Scheicher, außerdem gebe es in seiner Ordination automatische Türen. „Die Ansteckung bei Türklinken ist lange nicht so groß.“ Das Händeschütteln sei auf jeden Fall so eine große Übertragungsquelle, dass man auch bei uns sagen müsste, speziell im Winter sei es nicht mehr adäquat.
Man könne sich auch freundlich verbeugen, so Scheicher. „Unsere Patienten wissen, dass sie auf das Herzlichste willkommen sind, aber man muss sich nicht das Ausgehustete gegenseitig in die Hand drücken.“