Kärntens einzige internationale Schule wächst weiter. Der Neubau soll auf dem Parkplatz gegenüber der ehemaligen Volksschule entstehen. Die Anzahl der Schüler wird sich damit – immer abhängig von den jeweiligen Schüleranmeldungen – in etwa verdoppeln. Im Endausbau könnten dann rund 600 Kinder unterrichtet werden, geplanter Baustart ist Ende 2020.
Baustart mit Ende des Jahres möglich
Die Projektplanung wird in den nächsten Monaten erfolgen. Der Baustart soll aber erst nach der völligen Ausfinanzierung des Projektes beginnen, so die Präsidentin des Vereins der International School Carinthia, Monika Kircher: „Es soll nicht nur der Bau, sondern auch der laufende Betrieb für die nächsten Jahre sichergestellt werden. Wir könnten es nicht verantworten, ein Gebäude halbfertig hinzustellen und uns dann den Betrieb nicht leisten zu können. Es sind noch viele Verhandlungen nötig, aber wir sind auf einem guten Weg.“
Internationale Schule wird vergrößert
Vier Jahre nach der Übersiedelung von Villach nach Velden geht der International School Carinthia wegen großer Nachfrage erneut der Platz aus.
Präsidentin: Überbuchungen mittlerweile üblich
Mit 55 Schülern hat die englischsprachige Privatschule in Oberwollanig bei Villach begonnen. Nach dem Umzug in die ehemalige Volksschule in Velden besuchen derzeit mehr als 300 Schüler die Schule. Zwei Drittel der Kinder sind Kärntnerinnen und Kärntner, ein Drittel stammt von Familien aus dem Ausland, die in Kärnten leben und arbeiten. Die Nachfrage nach Schulplätzen ist groß und es gibt sogar Überbuchungen, so Monika Kircher: „Das Erfreuliche ist, dass der Bedarf für eine englischsprachige Schule, aber auch eine reformpädagogische Schule in Kärnten groß ist – sowohl von internationalen Familien als auch von Kärntner Familien, die beste Bildung für ihre Kinder möchten.“
Schulgebäude wird nächstes Jahr zu klein
Das jetzige Gebäude, das man „dankenswerter Weise vom Land Kärnten zur Verfügung gestellt“ bekomme, werde mit dem nächsten Jahr „auf alle Fälle" zu klein“. „Wir haben uns im Kärntner Zentralraum nach Erweiterungsmöglichkeiten umgesehen und haben jetzt für die Variante entschieden, direkt anschließend an das bestehende Gebäude einen Zubau zu errichten und einen Planungsauftrag vergeben“, so Kircher.
Der Zubau soll auf dem angrenzenden gemeindeeigenden Grundstück erfolgen, dort, wo sich derzeit ein Parkplatz befindet. Dieser wird einer Tiefgarage weichen, darauf soll dann der Neubau errichtet werden.
Bibliothek in Brückenform über Straße als Verbindung
Kircher: „Dieser Zubau oder Neubau soll Platz für bis zu zehn Klassenräume und Nebenräume bieten, weil wir sehr viel in Kleingruppen und Einzelunterricht unterrichten. Es soll eine Bibliothek in Form einer Brücke über der Straße die beiden Gebäudeteile verbinden und im Eingangsbereich eine große Aula entstehen, die für Theateraufführungen und Schulversammlungen dient, aber auch als moderne Cafeteria, weil wir eine Ganztagsschule sind, die verschränkten Unterricht anbietet. Alle Schüler besuchen die Schule ganztags.“
Schulgebühr soll sich wegen Zubau nicht erhöhen
Finanziert werden sollte der Acht-Millionen-Euro Ausbau von Bund, Land, Gemeinden und privaten Sponsoren. Die Schulgebühr beträgt jährlich 5.000 Euro und soll dich durch den Zubau nicht erhöhen. Für Kinder aus sozial schwächeren Haushalten werden Stipenden in der Höhe von jährlich 60.000 Euro vergeben, „damit auch Alleinerzieherinnen ihre Kinder an die Internationale Schule schicken können“, so Kircher.
Internationale Schule für globalen Arbeitsmarkt nötig
Das Konzept der International School Carinthia sei offensichtlich erfolgreich und strahle auch ins Regelschulsystem aus. Auch andere Bundesländer seien laufend auf Besuch und hätten vor, das Modell zu kopieren – wie Oberösterreich, die Steiermark oder Wien. Kircher: „Ich bin davon überzeugt, dass in zehn Jahren jedes Bundesland in Österreich – bei der Globalisierung nicht nur der Firmen sondern auch der Menschen, die hier erfreulicherweise durch die Zuwanderung leben – eine der Internationalen Schule entsprechende Variante wird anbieten müssen“. Denn es sei mittlerweile Realität, dass viele Fachkräfte einen Job in Kärnten nur deswegen annehmen, weil es die International School Carinthia gebe.
Anrainer kritisieren Verkehrsbelastung
Anrainer beklagen indes fehlende Informationen über das Bauvorhaben. Man sei schon einmal, bei der Errichtung der Neuen Mittelschule, überrannt worden, sagen sie. Soetwas werde man nicht mehr dulden, sagen die Anrainer, die schon jetzt von einer massiven Verkehrsbelastung sprechen, wenn Kinder in der Früh hierher zur Schule hergebracht werden.
Bürgermeister Ferdinand Vouk will sich die Ausbau-Pläne jetzt auch vom Gemeinderat absegnen lassen. Er spricht von einer großen Chance für Velden und von einem idealen Standort. Es sei gelungen, mit Hilfe von Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, die nötigen Millionen für den Ausbau, über Sponsoren sicherzustellen.