Gerhard Mock Bürgermeister St. Veit an der Glan
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St. Veit: Bürgermeister Mock geht in Ruhestand

Das neue Jahr bringt auch Veränderungen in der Politik. In St. Veit an der Glan tritt Bürgermeister Gerhard Mock mit Ende März in den Ruhestand. Er gehört mit 31 Amtsjahren zu den am längsten dienenden Bürgermeister des Landes und hat auch mit seiner Partei, der SPÖ, viele Höhen aber auch Tiefen erlebt.

Mit 66 Jahren ist Schluss, sagt Gerhard Mock. In drei Monaten scheidet er aus der Politik aus. Begonnen hat seine Laufbahn in der SPÖ-Jugendorganisation. Als einer der drei Gerhards, außer ihm waren das noch die damaligen Bürgermeister Gerhard Seifried aus Wolfsberg und Gerhard Köfer aus Spittal an der Drau, war er auch immer wieder für parteiinterne Kritik gut.

Kritiker der eigenen Partei

Vielleicht auch, weil er noch die guten alten Zeiten der SPÖ mit absoluten Mehrheiten gewohnt war. „Ich kritisiere das auch immer wieder und sag, Freunde wir sind Sozialdemokraten, wir haben ein Ziel. Wir müssen schauen, dass wir für die Ärmeren und Schwächeren da sind, wir müssen uns dort stark machen, wo wir gebraucht werden. Das geht vielleicht dort und da ab, vielleicht hat man die Volksnähe verloren. Wir haben es noch gelernt, Wahlkämpfe mit dem Volk zu führen. Wir waren draußen an der Front und haben gekämpft und man sieht es auch beim Land, Peter Kaiser hat es dann wieder geschafft“, so Mock.

Leistbares Wohnen und Arbeitsplätze

Mehr als 30 Jahre lang bestimmte Mock die Geschickte der Stadt St. Veit, als Bürgermeister wurde er fünfmal wiedergewählt, einmal sogar mit 78 Prozent, seine persönliche Rekordmarke. Sein größtes Anliegen war es den Menschen ein leistbares Dach über den Kopf zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu schaffen. „Wenn ich mich zurückerinnere, haben wir über 1.000 Wohnungssuchende gehabt, heute haben wir niemanden mehr, der dringend eine Wohnung sucht. Wir haben das leistbare Wohnen entwickelt in St. Veit. Die Leute wohnen heute noch in diesen Wohnungen. Auch den Industriepark in St. Veit haben wir entwickelt, alles mit erneuerbarer Energie“, sagt Mock.

Tiefschläge als Lernanreiz

Dennoch gab es immer wieder Kritik von der Rathaus-Opposition, etwa als es Verluste mit den stadteigenen Hotels Fuchspalast und Blumenhotel gab. „Es hat da und dort auch Tiefschläge gegeben, aber aus denen hat man gelernt. Da denkt man nach, da überlegt man sich sehr viel“, so Mock.

Als so oft wiedergewählter SPÖ-Kommunalpolitiker machte er auch einen Wandel bei den politischen Themen mit bis hin zur Klimakrise. „Dieses zu bewältigen, wird sicher Aufgabe sein für die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, da müssen alle an einem Strang ziehen, aber vor allem Europa und die Welt“, so Mock. Wenn Mock nun Ende März geht, dann scheidet er ein Jahr vor der nächsten Bürgermeister- und Gemeinderatswahl aus, die vermutlich im März 2021 stattfinden wird.