Gericht

18-Jährige wegen Erpressung verurteilt

Eine 18-jährige Villacherin ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt zu sechs Monaten bedingter Haft wegen Erpressung, gefährlicher Drohung und Betrug verurteilt worden. Sie nutzte die Zuneigung eines jungen Mannes aus und kassierte von ihm mehr als 5.600 Euro.

Die Villacherin ist 18 Jahre alt, hat Drogenprobleme und keinen Job, ebenso wie ihr Freund, mit dem sie zusammenlebt. Sie bat via Snapchat um finanzielle Hilfe. Ein junger Installateur, der sie kennt, meldete sich und gab ihr 2.000 Euro. Da er sie offenbar attraktiv fand, hoffte er auf mehr, was die junge Frau ausnutzte.

Mit Nacktfotos erpresst

Insgesamt 5.650 Euro bekam sie von dem Mann. Näheren Kontakt gab es nicht, aber Nacktfotos via Internet. Als der Installateur nicht mehr zahlen wollte, drohte die junge Frau, seine Nacktfotos zu veröffentlichen. Außerdem drohte sie mit dem Bild einer Pistole, dass er weiter zahlen solle. Bei einer anderen Frau soll sie 2.500 Euro für Ecstasy-Tabletten kassiert, aber nie geliefert haben.

Die Fälle flogen auf, weil der Installateur schließlich zur Polizei ging. Bei der Verhandlung gestand die junge Frau alles. Richter Michael Schofnegger sagte, dass diese Art kein Leben sei, ohne Arbeit, mit Drogen und dem Geld von Eltern und Oma. Dem stimmte die Angeklagte zu. Gemeinsam mit ihrem Freund und einem weiteren Mann stahl sie zudem aus einer leer stehenden Villa in Krumpendorf ein Luftdruckgewehr.

Installateur kann Geld zurückfordern

Dass sie dabei nur so etwas wie „Lost Places“ gesucht haben wollen, glaubte Staatsanwältin Johanna Schunn nicht. Das Urteil für die Frau: Sechs Monate Haft auf Bewährung und verpflichtende Bewährungshilfe. Ihr Freund bekam zwei Monate bedingt. Das Geld muss die Villacherin an den Installateur zurückzahlen. Er habe jetzt 30 Jahre Zeit, es von ihr zurückzufordern, sagte Richter Schofnegger. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.