120 Aufführungen pro Jahr, 150 Gastspiele in Kairo, Rom, Dublin, mehreren deutschen Städten und in ganz Österreich und ganz viel Leidenschaft für die „Bretter, die die Welt bedeuten“ prägen das Klagenfurter Ensemble seit mittlerweile 40 Jahren. Peter Handke, Josef Winkler, Antonio Fian – fast alle großen Kärntner Autoren brachte das klagenfurter ensemble bereits auf die Bühne.
Der heutige Burgtheaterdirektor Martin Kusej war einer der jungen Regisseure, die für das klagenfurter ensemble damals wie heute die Grenzen des Theaters ausloten.
Lehner „lebt“ seit 32 Jahren für und mit ke
40 Jahre freies Theater bedeutet 40 Jahre Abhängigkeit von Geldgebern und den ständigen Kampf ums Überleben. Gerhard Lehner, der die Führung des „ke“ 1987 übernahm, wurde mit dem „Anerkennungspreis für besondere kulturelle Leistungen“ der Landeshauptstadt Klagenfurt in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. Die Klagenfurter Bürgermeisterin und Kulturreferentin, Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), würdigte das Wirken Lehners: „Wie spannend und vielseitig Theater sein kann und wie souverän man mit überschaubarem Budget über Jahrzehnte eine zeitgenössische Kunstinstitution führen kann, zeigt uns Theatermacher Gerhard Lehner.“
„Kunst kann viel geben“
Ein Theater könnte für Schauspielerinnen und Schauspieler viel mehr bedeuten als nur eine Möglichkeit Geld zu verdienen, so Lehner. Er sieht damit verbunden zwar einerseits harte Arbeit gegen ganz große Widerstände, aber gleichzeitig auch sehr viele schöne Momente: „Kunst kann ja – wie wir wissen – sehr viel geben.“
Vom internationalen Sprechtheater und Kammeropernwerk ging man immer mehr in Richtung Literatur von Kärntner Theaterautoren. Doch auch verwandte Ausdrucksformen wie Tanz, Musik, Performance, Site Specific Theatre, Elektronische Medien oder Film kamen immer wieder beim „klagenfurter ensemble“ vor.
Mitwirkende mit vollem Einsatz bei der Sache
Freies Theater lebt vom Einsatz und der Begeisterung von Menschen, die davon überzeugt sind, dass die Bretter der Bühne die Welt bedeuten, wie Schauspieler Oliver Vollmann: „In den 1990er Jahren bin ich über Max Achatz ans alte ke im Volxhaus gekommen. Das war wie ein Magnet. Es hat mich aufgesaugt. Ich bin hier einfach daheim.“
Ähnlich geht es auch seiner Kollegin Nadine Zeintl: „Ich wünsche dem KE, dass es weiter so bleibt mit seiner ganzen Schrägheit, Natürlichkeit und Offenheit, was Künstler betrifft.“
2019 gab es fünf Produktionen. Mit „dem 13. Gesang der Hölle“, einer Paraphrase von Alighieris Inferno von Peter Wagner, bespielte man im Rahmen von „For Forest“ das Klagenfurter Wörthersee-Stadion.