Szenenbild 40 Jahre ke
ORF
ORF
Kultur

ke: 40 Jahre Theater mit Ecken und Kanten

Das „klagenfurter ensemble“ feiert sein 40-Jahr-Jubiläum. Seit der Gründung gab es 150 Eigenproduktionen, 115 davon waren Uraufführungen. Gezeigt wird damals wie heute kritisches und modernes Theater, das gerne auch einmal aneckt.

120 Aufführungen pro Jahr, 150 Gastspiele in Kairo, Rom, Dublin, mehreren deutschen Städten und in ganz Österreich und ganz viel Leidenschaft für die „Bretter, die die Welt bedeuten“ prägen das Klagenfurter Ensemble seit mittlerweile 40 Jahren. Peter Handke, Josef Winkler, Antonio Fian – fast alle großen Kärntner Autoren brachte das klagenfurter ensemble bereits auf die Bühne.

Der heutige Burgtheaterdirektor Martin Kusej war einer der jungen Regisseure, die für das klagenfurter ensemble damals wie heute die Grenzen des Theaters ausloten.

Martin Kusej am ke
ORF
Der junge Martin Kusej

Lehner „lebt“ seit 32 Jahren für und mit ke

40 Jahre freies Theater bedeutet 40 Jahre Abhängigkeit von Geldgebern und den ständigen Kampf ums Überleben. Gerhard Lehner, der die Führung des „ke“ 1987 übernahm, wurde mit dem „Anerkennungspreis für besondere kulturelle Leistungen“ der Landeshauptstadt Klagenfurt in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. Die Klagenfurter Bürgermeisterin und Kulturreferentin, Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), würdigte das Wirken Lehners: „Wie spannend und vielseitig Theater sein kann und wie souverän man mit überschaubarem Budget über Jahrzehnte eine zeitgenössische Kunstinstitution führen kann, zeigt uns Theatermacher Gerhard Lehner.“

Gerhard Lehner Jubiläum 40 Jahre ke
ORF
Gerhard Lehner

„Kunst kann viel geben“

Ein Theater könnte für Schauspielerinnen und Schauspieler viel mehr bedeuten als nur eine Möglichkeit Geld zu verdienen, so Lehner. Er sieht damit verbunden zwar einerseits harte Arbeit gegen ganz große Widerstände, aber gleichzeitig auch sehr viele schöne Momente: „Kunst kann ja – wie wir wissen – sehr viel geben.“

Vom internationalen Sprechtheater und Kammeropernwerk ging man immer mehr in Richtung Literatur von Kärntner Theaterautoren. Doch auch verwandte Ausdrucksformen wie Tanz, Musik, Performance, Site Specific Theatre, Elektronische Medien oder Film kamen immer wieder beim „klagenfurter ensemble“ vor.

Mitwirkende mit vollem Einsatz bei der Sache

Freies Theater lebt vom Einsatz und der Begeisterung von Menschen, die davon überzeugt sind, dass die Bretter der Bühne die Welt bedeuten, wie Schauspieler Oliver Vollmann: „In den 1990er Jahren bin ich über Max Achatz ans alte ke im Volxhaus gekommen. Das war wie ein Magnet. Es hat mich aufgesaugt. Ich bin hier einfach daheim.“

Ähnlich geht es auch seiner Kollegin Nadine Zeintl: „Ich wünsche dem KE, dass es weiter so bleibt mit seiner ganzen Schrägheit, Natürlichkeit und Offenheit, was Künstler betrifft.“

Nadine Zeintel und Oliver Vollmann
ORF
Gemeinsamer Bühnenauftritt von Nadine Zeintl und Oliver Vollmann

2019 gab es fünf Produktionen. Mit „dem 13. Gesang der Hölle“, einer Paraphrase von Alighieris Inferno von Peter Wagner, bespielte man im Rahmen von „For Forest“ das Klagenfurter Wörthersee-Stadion.