Chronik

Wildbiologe ist Wolfsbeauftragter

Kärnten hat mit dem Wildbiologen und Amtssachverständigen bei Nutztierrissen Roman Kirnbauer, seit 1. Dezember einen eigenen Wolfsbeauftragten. In seinen Aufgabenbereich fallen Fragen der Schadensbeurteilung und der Prävention sowie das Management und Monitoring des Wolfes.

Nahezu jede Woche mussten die Raubwild-Experten des Landes in diesem Jahr ausrücken, um Verdachtsmeldungen von Bär oder Wolfsrissen nachzugehen. Oft kamen die Begutachter dabei zu spät, vom Kadaver war nur mehr wenig übrig, DNA-Proben waren nicht mehr verwertbar. Das soll mit der neuen Risshotline künftig verhindert werden.

Riss-Begutachter nun immer erreichbar

Jagdreferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, dass der direkte Kontakt innerhalb von 24 Stunden hergestellt sein müsse, dann sollte auch gleich die Begutachtung stattfinden. „Im Sommer und an den Wochenenden ist die Erreichbarkeiten etwas schlechter. Deshalb wurde auch diese Hotline eingeführt. Außerdem gibt es den Bereitschaftsdienst. Einer der sechs Riss-Begutachter ist immer erreichbar um auch gleich die Begutachtung durch zu führen, ob es sich um einen Wolf handelt oder nicht.“

Unter der Telefonnummer 0664/80536-11499 können Verdachtsfälle ab sofort, sieben Tage die Woche gemeldet werden. Zeitgleich hat das Land, ähnlich wie in anderen Bundesländern, erstmals einen eigenen Wolfsbeauftragten installiert.

Beobachtungen sollen österreichweiten Überblick bringen

Roman Kirnbauer, Wildbiologe und Amtssachverständiger für Nutztierrisse hat diese Funktion seit 1. Dezember inne. Seine Aufgaben sind die Koordination der Riss-Begutachter, die Zusammenführung der gesammelten Daten über Risse und Schäden durch Großräuber wie Bär, Wolf und Luchs und das Monitoring, das dann mit den Daten der anderen Bundesländer ein Bild für ganz Österreich ergibt." Daraus sollen sich dann künftig auch Maßnahmen zum Schutz der Tiere oder einer möglichen Entnahme ableiten lassen.

Risse beim Wolf zugenommen

Den Überblick von den Wildrissen in diesem Jahr hat Kirnbauer bereits. Mehr als 50 Verdachtsfälle wurden überprüft, nur ein Teil davon ist nachweislich Bär oder Wolf zuzuschreiben. „Der Bär hat etwa 35 Schafe gerissen, beim Wolf sind es vier Schafe. Beim Bär bewegen wir uns im langjährigen Mittel, bei Wolf haben die Risse zugenommen.“ Bei eindeutigem Nachweis steht den betroffenen Tierbesitzern eine Entschädigung aus dem Wildschadensfonds zu.